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Quelle: dpa/Britta Pedersen

Berliner Schulsenatorin

Scheeres schließt Maskenpflicht im Unterricht bei steigenden Infektionszahlen nicht aus

Die Berliner Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD) schließt eine Maskenpflicht im Schul-Unterricht für höhere Klassen nicht aus. Wenn sich die Situation verschlechtern sollte, könne sie sich durchaus vorstellen, dass eine Mund-Nasenbedeckung gerade auch bei älteren Schülern der Oberstufe im Klassenzimmer angeordnet wird, sagte die Senatorin am Montag dem rbb.

Scheeres kündigte außerdem einen Stufenplan an, um komplette Schulschließungen vermeiden zu können. "Wir wollen die Schulen offen lassen und wir wollen nicht nochmal erleben, dass es hier flächendeckende Schulschließungen gibt. Dafür werden wir alles tun", sagte die Senatorin auf rbb 88,8. "Ich habe hier mit Elternvertretern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Medizinern einen Stufenplan erarbeitet, genau zu diesen Themen, den wir auch demnächst veröffentlichen werden", sagte sie. Dieser Stufenplan für den erneuten Krisenfall liege gerade beim Personalrat.

Aktuell gibt es in Berlin eine Pflicht zur Mund-Nasebedeckung in Schulen nur auf den Fluren und in Räumen, in denen sich Gruppen mischen. Ob und wo eine Maske in Schulen getragen werden muss, regeln die Bundesländer generell unterschiedlich [mdr.de]. Eine generelle Maskenpflicht im Unterricht gilt in keinem Bundesland, auch nicht in höheren Klassen.

Müller: "Höchstwahrscheinlich Kontaktmöglichkeiten wieder einschränken"

Angesichts steigender Infektionszahlen in Berlin wie bundesweit sagte auch der Berliner Regierungschef Michael Müller, er rechne mit einer Verschärfung der Schutzmaßnahmen. "Ich glaube schon, dass wir etwas neu verabreden werden", sagte der SPD-Politiker vor der Senatssitzung und einer Schalte der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Ziel sei es, einen Lockdown zu verhindern. "Aber wir wollen natürlich zielgerichtet agieren und jetzt nicht einfach sagen, ganz breit wird alles wieder eingeschränkt", erläuterte Müller. "Wir werden schon genau hinsehen, wo sich die Infektionsherde befinden. Bisher ist für uns nicht erkennbar, dass Schulen, der Arbeitsplatz, die Kultur oder Sportveranstaltungen dazugehören. Vielmehr kommt es zum Beispiel bei privaten Feiern vermehrt zu Infektionen." Nun sei die Frage, wie man dafür einen Hebel findet. "Höchstwahrscheinlich wird es so sein, dass die Kontaktmöglichkeiten wieder eingeschränkt werden müssten."

Sendung: rbb 88.8, 28.09.20, 18:30 Uhr

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