Berliner Schulsenatorin - Scheeres schließt Maskenpflicht im Unterricht bei steigenden Infektionszahlen nicht aus

Mo 28.09.20 | 18:30 Uhr
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Sandra Scheeres (SPD), Bildungssenatorin (Quelle: dpa/Britta Pedersen)
Bild: dpa/Britta Pedersen

Die Berliner Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD) schließt eine Maskenpflicht im Schul-Unterricht für höhere Klassen nicht aus. Wenn sich die Situation verschlechtern sollte, könne sie sich durchaus vorstellen, dass eine Mund-Nasenbedeckung gerade auch bei älteren Schülern der Oberstufe im Klassenzimmer angeordnet wird, sagte die Senatorin am Montag dem rbb.

Scheeres kündigte außerdem einen Stufenplan an, um komplette Schulschließungen vermeiden zu können. "Wir wollen die Schulen offen lassen und wir wollen nicht nochmal erleben, dass es hier flächendeckende Schulschließungen gibt. Dafür werden wir alles tun", sagte die Senatorin auf rbb 88,8. "Ich habe hier mit Elternvertretern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Medizinern einen Stufenplan erarbeitet, genau zu diesen Themen, den wir auch demnächst veröffentlichen werden", sagte sie. Dieser Stufenplan für den erneuten Krisenfall liege gerade beim Personalrat.

Aktuell gibt es in Berlin eine Pflicht zur Mund-Nasebedeckung in Schulen nur auf den Fluren und in Räumen, in denen sich Gruppen mischen. Ob und wo eine Maske in Schulen getragen werden muss, regeln die Bundesländer generell unterschiedlich [mdr.de]. Eine generelle Maskenpflicht im Unterricht gilt in keinem Bundesland, auch nicht in höheren Klassen.

Müller: "Höchstwahrscheinlich Kontaktmöglichkeiten wieder einschränken"

Angesichts steigender Infektionszahlen in Berlin wie bundesweit sagte auch der Berliner Regierungschef Michael Müller, er rechne mit einer Verschärfung der Schutzmaßnahmen. "Ich glaube schon, dass wir etwas neu verabreden werden", sagte der SPD-Politiker vor der Senatssitzung und einer Schalte der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Ziel sei es, einen Lockdown zu verhindern. "Aber wir wollen natürlich zielgerichtet agieren und jetzt nicht einfach sagen, ganz breit wird alles wieder eingeschränkt", erläuterte Müller. "Wir werden schon genau hinsehen, wo sich die Infektionsherde befinden. Bisher ist für uns nicht erkennbar, dass Schulen, der Arbeitsplatz, die Kultur oder Sportveranstaltungen dazugehören. Vielmehr kommt es zum Beispiel bei privaten Feiern vermehrt zu Infektionen." Nun sei die Frage, wie man dafür einen Hebel findet. "Höchstwahrscheinlich wird es so sein, dass die Kontaktmöglichkeiten wieder eingeschränkt werden müssten."

Sendung: rbb 88.8, 28.09.20, 18:30 Uhr

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16 Kommentare

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  1. 16.

    Man wird also zielgerichtet agieren .....
    Bisher zählen Schulen, der Arbeitsplatz .....nicht dazu wo die Infektionsherde sind....

    Und man verhängt eine Maskenpflicht für Büros .....

  2. 15.

    Schulsenatorin Sandra Scheeres sollte das Handtuch werfen und zurücktreten. Oder wie es in Corona-Zeiten heißen könnte: Nehmen Sie Ihre Masken und gehen Sie!

  3. 14.

    Und wer beaufsichtigt mein Kind in der Online-Unterrichtszeit, wenn ich keinen Urlaub nehmen kann und Homeoffice auch nicht möglich ist?

  4. 13.

    Macht ja auch Sinn, dass die Kinder „bestraft“ werden weil andere feiern.
    Vielleicht sollten die Maßnahmen dort verschärft werden wo die Fälle entstehen und das ist mit Sicherheit nicht in den Schulen.
    Frau Scheeres kann so etwas leicht festlegen, aber was es bedeutet, ist ihr herzlich egal.
    Wenn ich jeden Tag privat chauffiert werden würde, würde mich die Maskenpflicht in der U-Bahn auch nicht stören.

  5. 12.

    Langsam reicht es!

  6. 11.

    Die weltweite Evidenz deutet daraufhin, dass von der Allgemeinbevölkerung verwendete Stoffgesichtsmasken wenig bis gar keinen Einfluss auf die Infektionsrate mit Coronaviren haben. Das Erkrankungs- und Übertragungsrisiko bei Kindern ist zudem gering. Aber unsere Kinder sollen den ganzen Tag in der Schule mit Maske verbringen. Nach wie vor sind bei der Installierung der „Corona-Maßnahmen“ kaum Berücksichtigung der Auswirkungen auf die soziale und emotionale Entwicklung der Kinder festzustellen. Leider allzu oft scheint das Handeln der Entscheider von Aktionismus geprägt.





    V

  7. 10.

    Da Scheeres offenbar keine Ahnung hat worüber sie spricht, sollte sie am besten zusammen mit Kalayci ihr Amt verlassen, bevor tatsächlich alle krank werden, vor allem depressiv.
    Zuerst sollten endlich die Tests standardisiert werden auf eine Mindestvirenzahl, ansonsten werden alle bisher (auch inoffiziell) Infizierten immer wieder zu Neuinfizierten und die Zahlen steigen und steigen obwohl viele schon durch sind.
    Oder die Politik braucht hohe Infektionszahlen, um weiter mit Verordnungen regieren zu können.

  8. 9.

    Erst wenn das jüngste Schulkind Berlins den längsten Schultag des Jahres durchgehend in der Maske verbracht hat und am Ende des Tages seinen Eltern berichtet nicht ein einziges mal ein lächelndes Gesicht gesehen zu haben, erst dann werden Frau Scheeres und ihre Einflüsterer und Handlanger das Gefühl haben alles getan zu haben um ein schreckliches Killer Virus zu kontrollieren. Irre.

  9. 8.

    Ganz einfach in dem man einen Teil der Schüler Online unterrichtet und somit die Anzahl der in der Schule befindlichen Schüler verringert.

    Was will man denn gegen Schüler machen die das Tragen der Maske verweigern ? Vom Unterricht ausschließen? In Deutschland besteht Schulpflicht ! Man bewegt sich da auf sehr dünnen Eis.

    Zumal der Witz ist ja im Bus/Bahn stehen dann alle wieder dicht nebeneinander. Da die Länder schon seit Jahren nicht in der Lage sind den bedarf am Schülerverkehr sicher zu stellen.

    Für Erwachsende ist der Alltag ja schon schwer mit dieser Mund-Nase Bedeckung. Für Schüler halte ich das auf keinen Fall für förderlich, schon gar nicht wenn diese das versagen der Politik mit solchen Maßnahmen die wenig Sinnvoll erscheinen ausbaden müssen.

  10. 7.

    Und im Hort und Mensa mischt sich dann alles wieder ohne Maske! Denkt hier einer noch?

  11. 5.

    Da gebe ich Ihnen vollkommen recht! Und ich finde es höchst unfair, dass die Kinder für die Verantwortungsloigkeit des jungen Partyvolks herhalten muss! Empfindliche Geldstrafen und keine lapidare Verwarnung wäre das richtige Signal. Anstatt die Feiernden auseinander zu treiben, hätte man auch alle Personalien feststellen können und gleich mal ein bisschen Geld in die leeren Senatskassen gebracht.

  12. 4.

    Gibt's noch irgendjemanden im Senat, der mal 1 Problem ohne Masken regeln möchte?

  13. 3.

    Die nächste die jammert!!

  14. 2.

    Das bringt den Schülern auch herzlich wenig. Die Aerosole verteilen sich mit oder ohne Maske im Raum. Es hilft nur Lüften egal wie... Aber da dies Technisch nicht möglich ist, sollen jetzt die Schüler dafür herhalten müssen. Die Digitalisierung verschlafen und die Schulen vergammeln lassen. Wie es den Schülern dabei geht fragt niemand. @RBB fragen sie Virologen über die Sinnhaftigkeit dieses Vorhabens.

    Ich hoffe es gibt genug widerstand seitens der Lehrer,Eltern und Schüler....

  15. 1.

    "Eine generelle Maskenpflicht im Unterricht gilt in keinem Bundesland, auch nicht in höheren Klassen." Mir ist auch nicht bekannt, dass sich in Berlin die Schulen als Infektionshotspots hervorgetan haben. Da dürften wohl eher die Partycrowd verantwortlich sein. Aber da traut man sich wohl nicht so ran. Dann müssen halt die Schüler ersatzweise herhalten.

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