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Audio: Inforadio | 08.02.2021 | Ute Schuhmacher | Quelle: dpa/B. Pedersen

Trotz Eilantrag mehrerer Schulen

Senat lehnt Verschiebung von Schulöffnungen in Berlin ab

Der Berliner Senat hält an seinem Plan fest, Schulen ab der kommenden Woche schrittweise zum Präsenzunterricht zurückkehren zu lassen. Mehrere Schulen hatten sich dagegen ausgesprochen - einen entsprechenden Eilantrag wies die Bildungssenatorin nun zurück.

Entgegen zuletzt wachsender Proteste will der Berliner Senat ab Montag weiterhin Schulen Schritt für Schritt in den Präsenzunterricht zurückkehren lassen.

Einen Eilantrag mehrerer Beliner Schulleitungen, die geplante Teil-Öffnung abzusagen, wurde am Freitag von der Bildungsverwaltung abgelehnt. Das erfuhr der rbb aus Schulkreisen. Am Mittag waren die Schulen demnach per E-Mail informiert worden.

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"Zu riskant und nicht vermittelbar"

Gymnasien aus den Bezirken Neukölln und Reinickendorf hatten in dem Antrag an die Bildungsverwaltung appelliert, das schulisch angeleitete Lernen zu Hause mindestens bis zum 18. Januar zu verlängern. Alles andere sei wegen des aktuellen Infektionsgeschehens zu riskant und nicht vermittelbar.

Laut rbb-Informationen gab es zuletzt auch Pläne in anderen Bezirken, die Schulen am Montag noch nicht gleich wieder zu öffnen.

Senat verteidigt die Pläne bislang

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hält damit an den Plänen fest, dass ab kommenden Montag die Abschlussklassen wieder mit dem Unterricht beginnen sollen. Eine Woche später sollen die 1. bis 3. Klassen in die Grundschulen zurückkehren, die Woche darauf die 4. bis 6. Klassen. Dabei ist jeweils maximal die hälfte der Klasse zeitgleich zugelassen.

Bereits am Donnerstag hatte Scheeres das Vorhaben verteidigt. "Es ist eine bewusste Entscheidung, eine durchdachte Entscheidung", sagte sie am Donnerstag. Die Folgen seien unabsehbar, wenn etwa Grundschüler für sechs Wochen nicht in den Schulen seien. Deshalb hätten auch Experten empfohlen, behutsam mit Kleinsten anzufangen: "Damit sie uns nicht wegrutschen." Es gelte verantwortungsvoll abzuwägen zwischen dem nötigen Gesundheitsschutz und dem Recht auf Bildung.

Zehntausende unterstützen Petition

Kritik an den Plänen des Senats äußerten auch Vertreter von Eltern, Lehrern und Schülern. "Die häuslichen Kontakte werden auf eine Person reduziert. In den Schulen dürfen sich aber Schülerinnen und Schüler aus bis zu 16 Haushalten mit ihren Lehrkräften in Unterrichtsräumen treffen", teilte der beispielsweise der Landeselternausschuss am Donnerstag auf seiner Internetseite mit [leaberlin.de].

Seit der Nacht auf Donnerstag läuft zudem eine Online-Peition gegen die teilweise Schulöffnung in Berlin. Bis Freitagmittag hatten dort mehr als 31.000 Personen unterschrieben. Der Verfasser fordert unter anderem, so lange auf Präsenzunterricht zu verzichten, bis die Corona-Pandemie unter Kontrolle ist.

Sendung: Inforadio, 08.01.2021, 13:40 Uhr

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