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Quelle: dpa/Annette Riedl

Berlins Regierender räumt Fehler ein

"Wir hätten im Oktober, November härter bleiben müssen"

Berlins Regierender Bürgermeister räumt Fehler in der Pandemiebekämpfung ein. Insbesondere im Herbst hätte man schneller strengere Maßnahmen ergreifen müssen. Jetzt gelte es aber, durchzuhalten und nicht die Nerven zu verlieren.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat Fehler der Länderchefs in der Pandemiebekämpfung eingeräumt. Es sei falsch gewesen, im Herbst nicht strengere Corona-Maßnahmen beschlossen zu haben.

Die Ministerpräsidenten hätten gesagt, "Mensch, es muss nicht allzu hart weitergehen, wir können uns das leisten", sagte Müller am Donnerstag bei der Plenarsitzung des Berliner Abgeordnetenhauses. "Es war ein Fehler in der Rückschau. Wir hätten im Oktober, November härter bleiben müssen auf unserem Weg. Dann wäre uns das im Dezember nicht passiert mit den hohen Inzidenzen", sagte Müller, der aktuell Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) ist.

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"Und wir haben unsere Lehren gezogen", sagte Müller. "So weh es tut und so schwierig dieser Weg ist: Wir sind jetzt an dem Punkt, wo wir nicht die Nerven verlieren dürfen, damit wir auch noch gut durch den März kommen", so der Regierende Bürgermeister. Das Schlimmste aus seiner Sicht wäre, jetzt zwei Wochen oder drei Wochen zu früh den bisherigen Weg abzubrechen und dann in fünf oder sechs Wochen von vorne zu beginnen, sagte Müller.

"Wir sitzen zusammen mit den Vertretern der Wirtschaft, die sagen uns: "Macht das auch bitte nicht. Es ist furchtbar, die Situation, in der wir uns befinden. Aber noch viel furchtbarer wäre, wenn ihr jetzt abbrecht."" Müller warnte vor einer "endlosen Schleife von Zumachen, Aufmachen, Zumachen, Aufmachen. Diesen österreichischen Weg, um es mal ganz klar zu sagen, finde ich verheerend.", so Müller.

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Die Länderchefs und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) haben sich am Mittwoch nach mehrstündigen Beratungen verständigt, die aktuell geltenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie grundsätzlich bis zum 7. März zu verlängern.

Sollte die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen bis dahin stabil unter 35 gesunken sein, können die Länder die Beschränkungen danach ihre Corona-Schutzverordnungen jeweils schrittweise lockern.

Die Kommentarfunktion wurde am 11.02.2021, um 21:57 Uhr geschlossen

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Sendung: Inforadio, 11.02.2021, 14 Uhr

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