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Quelle: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Zuerst an Über-85-Jährige

Brandenburg verschickt nun Impfeinladungen

Wer über 85 Jahre alt ist, in Brandenburg lebt und noch keine Einladung für einen Impftermin bekommen hat, sollte diese in den kommenden Tagen erhalten. Spezielle Rufnummern sollen dabei die Hotline entlasten. Für Jüngere sind ab sofort Online-Termine möglich.

Das Land Brandenburg hat am Freitag die ersten 17.000 Impfeinladungen an Menschen über 85 Jahre verschickt. Das teilte das Gesundheitsministerium mit. In der kommenden Woche sollen 35.000 weitere Aufforderungen versendet werden, um alle Über-85-Jährigen über ein Impfangebot gegen das Coronavirus zu informieren, heißt es weiter.

Die betreffenden Personen sollen demnach eine spezielle Rufnummer erhalten, um individuell einen Impftermin vereinbaren zu können. Die Erstimpfungen sollen ab Montag, 8. März verabreicht werden. Alle Brandenburgerinnen und Brandenburger über 80 Jahre, die bisher nicht geimpft wurden, sollen dann gestaffelt in den kommenden Wochen benachrichtigt werden.

Für Über-80-Jährige werden derzeit nur die Impfstoffe der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna in Brandenburg angeboten. Die 9.000 Personen, deren Impftermine bereits einmal umgebucht werden mussten, werden ausschließlich mit dem Biontech-Impfstoff geimpft, wie aus der Mitteilung hervorgeht.

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Seit Freitag ist außerdem die Online-Vergabe für Corona-Impftermine möglich. Brandenburger und Brandenburgerinnen im Alter von 18 bis 64 Jahren, die impfberechtigt seien, könnten auf der Plattform impfterminservice.de einen Termin für die Impfung mit Astrazeneca buchen, teilte das Ministerium mit. 11.280 Termine seien freigeschaltet worden.

Nonnemacher: Impfbereitschaft ist hoch

"Aus unseren Erfahrungen mit der Terminvergabe Anfang Januar haben wir gelernt", Die Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Daher würden nicht alle gleichzeitig angeschrieben, um Wartezeiten am Telefon zu vermeiden. Nonnemacher erklärte, dass die Impfbereitschaft im Land besonders hoch sei und sie sich freue, dass nun wieder ausreichend Impfstoff vorhanden sei.

Zur Priorisierungsgruppe 1 gehören neben Menschen über 80 Jahre Beschäftigte in Krankenhäusern und Reha-Kliniken, Personen unter 65 Jahre mit Vorerkrankungen oder Behinderungen sowie Personal in besonderen Berufsgruppen wie der ambulanten Pflege. Wann die anderen Personen dieser Gruppe geimpft werden können, ist bisher unklar.

Ab März will Brandenburg in einem Modellprojekt zudem Impfungen in Hausarztpraxen durchführen. Zunächst ist das Vorhaben in fünf Praxen geplant, perspektivisch dann in 50 Praxen. Zudem soll Lehr- und Kita-Personal schnellstmöglich geimpft werden. Während Berlin bereits Ende kommender Woche damit beginnen will, gibt es in Brandenburg noch keinen Starttermin.

Brandenburg will Tempo erhöhen

Erst am Donnerstag hatte Ministerin Nonnemacher verkündet, dass Brandenburg ab März einen Corona-Impfbeauftragten einsetzen will, um mehr Tempo in die Corona-Impfungen zu bekommen. Diese Aufgabe soll der bisherige Kommunalpolitiker Carsten Saß (CDU) übernehmen.

Der ehemalige Sozialdezernent des Landkreises Dahme-Spreewaldsoll soll sich ab Montag darum kümmen, die Impfungen im Land voranzubringen und die Verteilung von Impfstoffen zu beschleunigen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Freitag wurden bisher insgesamt 173.388 Impfdosen verabreicht, davon 99.269 Erst- und 74.119 Zweitimpfungen. Zum Vergleich: In Berlin sind es laut Senatsangaben vom Donnerstag insgesamt 266.530 Impfungen.

Sendung: Brandenburg Aktuell, 26.02.2021, 19:30 Uhr

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