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Quelle: dpa/Sven Simon

Ministerpräsidentenkonferenz

Länder wollen Konzepte für Großveranstaltungen erarbeiten

Großveranstaltungen mit mehreren Tausend Teilnehmern wird es in den nächsten Wochen noch nicht geben. Das hat der Berliner Regierende Bürgermeister Michael Müller nach einer Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag klargestellt. Man arbeite aber an Perspektiven.

Für Großveranstaltungen mit Tausenden von Menschen ist nach Einschätzung des Berliner Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) die Zeit noch nicht gekommen. "Ich sehe noch nicht, dass wir das ab morgen zulassen können oder zulassen sollten", sagte Müller am Donnerstag nach Beratungen der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Es könne jetzt aber eine "echte Perspektive" für den Sommer und Herbst entwickelt werden für Veranstaltungen mit Tausenden Menschen.

Veranstaltungen mit Testsystem und Einlassmanagement

"Wir fangen da nicht bei null an", sagte Müller und wies auf die Erfahrungen hin, die im Rahmen von entsprechenden Pilotprojekten gesammelt worden seien. Müller nannte als Beispiel ein Konzert in der Philharmonie Berlin. Bei solchen Veranstaltungen, bei denen Größenordnungen von 700, 800, 1.000 Menschen erreicht worden seien, habe man beispielsweise gesehen, wie das Testsystem und das Einlassmanagement funktionierten - und wie weit Menschen es akzeptierten, während solcher Veranstaltungen Maske zu tragen.

Man müsse sensibel bleiben und beobachten, wie sich die Corona-Zahlen weiterentwickelten. In Berlin liege die Sieben-Tage-Inzidenz seit einigen Tagen bei gut 20. Müller wies aber darauf hin, dass sich das erneut ändern könne. "Wir haben seit gestern wieder Präsenzunterricht in den Schulen. Bisher war es immer so in den letzten Monaten, dass wenn der Schulbetrieb stattfindet mit entsprechenden Präsenzangeboten, sich die Zahlen wieder nach oben entwickeln."

Merkel warnt vor Sorglosigkeit

In der zweiten Augusthälfte wird es nach Merkels Worten wieder eine Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) geben. Dann werde man sich ansehen, wie der Impffortschritt sei und wie sich die Mutationen verbreitet hätten. "Wir haben einen Sommer, der uns viele Möglichkeiten gibt, die wir lange Monate nicht hatten, aber wir sollten nicht sorglos sein, sondern die Lage immer wieder sehr, sehr genau beobachten", sagte die Kanzlerin.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich am Donnerstag zurückhaltend zu der Frage geäußert, ob wegen der entspannteren Corona-Lage im Herbst wieder Volksfeste möglich sein sollten. "Eins haben wir immer gesagt: Das, was als letztes wieder gehen können wird, ist Party", so Spahn. Partys, Großveranstaltungen, Feiern, Karneval, Wiesn, Schützenfest seien "leider genau das, wo dieses Virus sich am schnellsten ausbreitet".

Sendung: rbb24, 10.06.2021, 21:45 Uhr

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