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Quelle: DPA/Soeren Stache

Kostenfreie Corona-Tests

Nonnemacher bezeichnet Abschaffung von Bürgertests als Fehler

In Brandenburg infizieren sich momentan so viele Menschen mit dem Coronavirus wie seit dem vergangenen Winter nicht mehr. Brandenburgs Gesundheitsministerin bezeichnet es nun als einen Fehler, die kostenfreien Tests für alle abgeschafft zu haben.

Angesichts rasant steigender Corona-Infektionszahlen hat sich Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) dafür ausgesprochen, die kostenfreien Corona-Tests für alle Bürger wieder einzuführen.

"Rückblickend muss man sagen, dass es ein Fehler war, die kostenfreien Testangebote für alle abzuschaffen", sagte die Ministerin auf Anfrage der Nachrichtenagentur DPA. "Wir brauchen jetzt deutlich mehr Tests, um die Ausbreitung des Coronavirus bremsen zu können." Gerade in sensiblen Bereichen wie in Alten- und Pflegeheimen müsse die Testpflicht ausgeweitet werden, sagte Nonnemacher.

Covid-Patienten auf Intensivstationen

Brandenburg fordert vom Bund Hilfszahlungen für Kliniken

Auf den Intensivstationen steigt die Zahl der Covid-Patienten wieder. Noch müssen in Brandenburg keine Betten vorgehalten werden. Doch sollte das passieren, ist das Land auf Unterstützung vom Bund angewiesen.

Auch an den Kliniken spannt sich die Lage wieder an. Wegen der gestiegenen Zahl von Covid-19-Patienten auf Intensivstationen fordert Brandenburg deshalb Unterstützung vom Bund. Das sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Gabriel Hesse, am Freitag. Wenn wieder Betten für die Versorgung von Covid-Patienten freigehalten werden müssten, sei dringend finanzielle Unterstützung vom Bund geboten, so Hesse.

Sieben-Tage-Inzidenz in Elbe-Elster deutlich über 500

In Brandenburg liegt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus weiterhin hoch: Innerhalb eines Tages wurden von den Gesundheitsämtern 1.303 neue Fälle gemeldet, wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte. Das waren genauso viele wie am Donnerstag, als ein Höchststand seit Mitte Januar registriert worden war. Am Freitag gab es 1.067 Neuinfektionen.

Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Land bei 210,6, also erstmals wieder über der Schwelle von 200. Am höchsten sind die Inzidenzen im Süden Brandenburgs: Elbe-Elster meldet eine Inzidenz von 539,2. Es folgen die Landkreise Spree-Neiße (333,6) und Oberspreewald-Lausitz (315,5).

Nonnemacher und Kassenärztliche Vereinigung rufen zu Impfungen auf

Angesichts der rasant gestiegenen Zahl der Neuinfektionen appellierte Nonnemacher an die Bürger, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. "Die Lage ist ernst. Wir müssen beim Impfen Tempo machen", teilte sie am Samstag mit. "Wir müssen mehr Menschen aus der immer noch großen Gruppe der Ungeimpften erreichen und den nachlassenden Impfschutz besonders gefährdeter Personengruppen auffrischen."

FAQ zur Auffrischungsimpfung

Wem zum Booster geraten wird, wer ab wann als geboostert gilt und welche Einschränkungen dann wegfallen

Berlin und Brandenburg stecken inmitten einer sich auftürmenden Omikron-Welle. Längst wird allen Erwachsenen die Booster-Impfung empfohlen. Ab wann gilt diese, was ist rechtlich möglich und wissenschaftlich gesehen sinnvoll?

Die sogenannten Booster-Impfungen hätten nun in Pflegeheimen und bei älteren Menschen Priorität, betonte Nonnemacher. Aber auch anderen Personen könnten nach ärztlicher Beurteilung Auffrischungsimpfungen angeboten werden, die diese nach Ablauf von sechs Monaten nach Abschluss der ersten Impfserie wünschten.

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), Peter Noack, erklärte, es sei ausreichend Impfstoff vorhanden und die Impfungen würden von den Haus- und vielen Fachärzten im Land angeboten. "Im Sommer haben die Praxen mit 100.000 Impfungen in einer Woche ihre Leistungsfähigkeit bewiesen", sagte Noack. Dagegen gab es in der vergangenen Woche in Brandenburg nur 26.000 Impfungen, davon 24.000 in Arztpraxen.

Das Ministerium verwies in einer Mitteilung darauf, dass das Robert-Koch-Institut (RKI) die Gefährdung der nicht vollständig geimpften Bevölkerung in Deutschland als "sehr hoch" einschätze. Für vollständig Geimpfte werde die Gefährdung dagegen als moderat
eingeschätzt.

Sendung: Fritz, 06.11.2021, 13.30 Uhr


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