Neue Corona-Regeln
Private Treffen werden ab Dienstag für Geimpfte und Genesene auf höchstens zehn Personen beschränkt, das hat der Berliner Senat am Donnerstag beschlossen. Auch bei Kultur- und Sportveranstaltungen wird die Höchstzahl an Besuchern herabgesetzt.
Wegen der sich rasch verbreitenden Virusvariante Omikron gelten in Berlin nach Weihnachten schärfere Corona-Regeln, die der Senat am Donnerstag beschlossen hat.
Ab kommenden Dienstag sind private Zusammenkünfte für Geimpfte und Genesene nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sind davon ausgenommen. Für Treffen mit Ungeimpften gibt es schon seit einiger Zeit Beschränkungen, die weiter gelten: Hier dürfen lediglich die Angehörigen des eigenen Haushalts sowie höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes zusammenkommen.
Veranstaltungen im Freien mit mehr als 1.000 Personen und in geschlossenen Räumen mit mehr als 200 Personen bleiben untersagt, es gilt dabei weiterhin die 2G-Regel: nur für Geimpfte und Genesene. Es sollen aber in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport weiterhin Ausnahmen möglich sein.
Sofern ein Hygienekonzept vorliegt, können Veranstaltungen im Freien mit bis 3.000 Menschen und in geschlossenen Räumen mit bis zu 2.000 Personen stattfinden. In Innenräumen muss zusätzlich zur 2G-Regelung ein negativer Testnachweise vorgelegt und eine FFP2-Maske getragen werden.
Bisher sieht die Infektionsschutzverordnung des Landes Berlin vor, dass Veranstaltungen mit bis zu 2.500 Personen drinnen möglich sind. Voraussetzung dafür ist, dass besondere Hygienekonzepte umgesetzt werden und eine maschinelle Belüftung gewährleistet ist.
Kultursenator Klaus Lederer (Linke) verteidigte im rbb die beschlossenen Ausnahmeregelungen für Kulturveranstaltungen. Die Ministerpräsidentenkonferenz habe bei ihren Beschlüssen der Kunstfreiheit Rechnung getragen, sagte er dem Radiosender rbb-Kultur. Der Senat habe entschieden, diese Vorgaben umzusetzen und den Zugang zu kulturellen Veranstaltungen wie Theater, Musical oder Kino zu erhalten. Mit der beschlossenen 2G-Plus-Regel und Belüftungskonzepten sei die Ansteckungsgefahr bei Kulturveranstaltungen gebannt, so Lederer.
Er habe sich gegen den Gedanken gewehrt, wieder die Kulturbetriebe zu schließen, während die Gastronomie geöffnet bleibe und private Treffen in ungelüfteten Räumen weiterhin möglich seien, so Lederer. Gleichzeitig betonte er, mit Blick auf die Omikron-Variante werde man mit den jetzigen Beschlüssen nicht über die nächsten Monate kommen. Bei steigenden Infektionszahlen wehre er sich nicht gegen einen generellen Lockdown, betonte der Linke-Politiker.
Dass Clubs geschlossen und Tanzveranstaltungen untersagt sind, befürwortete Lederer in dem rbb-Interview. Für diese Branche würden weiter Nothilfen gezahlt. Es werde keine Einrichtung hängen gelassen.
Generell untersagt sind ab Dienstag sogenannte Tanzlustbarkeiten sowohl in geschlossenen Räumen als auch im Freien. In Clubs und Diskotheken ist in Berlin das Tanzen bereits verboten.
Für den Jahreswechsel hat Berlin die Maßnahmen übernommen, auf die sich Bund-Länder-Konferenz am Dienstag verständigt hatte. Für bestimmte Plätze gibt es demnach ein Böller- und auch ein Ansammlungsverbot. Die Liste umfasst nach Angaben von Giffey 56 Orte.
Bund und Länder hatten sich auf ihrer jüngsten Konferenz darauf verständigt, dass ab dem 28. Dezember überregionale Großveranstaltungen wie Fußballspiele ohne Zuschauer stattfinden müssen. Zudem sollen spätestens ab diesem Tag auch für Geimpfte und Genesene Kontaktbeschränkungen greifen. Private Zusammenkünfte sind nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sind davon ausgenommen.
In Brandenburg hat das Kabinett bereits beschlossen, dass ab Montag schärfere Corona-Regeln gelten.
Sendung: Inforadio, 23.12.2021, 07:20 Uhr
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