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Audio: rbb24 Inforadio | 10.02.2023 | Jakob Rüger | Quelle: imago images/Fotostand

Union vor dem Spiel in Leipzig

40-Punkte-Marke statt Tabellenspitze

Beim Top-Spiel in Leipzig könnte der 1. FC Union mit einem Sieg und ein bisschen Glück erneut die Tabellenspitze übernehmen. Gegen die derzeit erfolgreichen Sachsen ist aber ein ganz anderes Ziel großes Thema: die 40-Punkte-Marke.

Das Thema der Woche

"Die Situation ist absolut außerordentlich, aber es ist, wie man so schön sagt: Die Tabelle lügt nicht", sagt Trainer Urs Fischer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel seiner Mannschaft in Leipzig (Sa., 18:30 Uhr). Der 1. FC Union hat seit der Winterpause alle Spiele gewonnen und ist derzeit mit 39 Punkten Bayern-Jäger Nummer eins mit nur einem Zähler Abstand auf den Rekordmeister an der Spitze. Die Partie gegen die viertplatzierten Leipziger (36 Punkte) ist also ein echtes Top-Spiel unter den Verfolgern.

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Die abgelaufene Wechselperiode bei Union Berlin war turbulent: Namhafte Spieler kamen, Leistungsträger Ryerson ging überraschend - und der Isco-Deal platzte im letzten Moment. Geschäftsführer Oliver Ruhnert ordnet im Interview den Transfer-Winter ein.

Dass die Köpenicker am 20. Spieltag in dieser Situation stecken würden, ist wohl für viele eine Überraschung. Manchmal sogar auch für Trainer Fischer. "Die Mannschaft bewegt sich immer am Limit. Ich muss schon auch sagen, dass die Frage ist, wie lange das gut geht", sagt der Schweizer. Das Union in Schlagdistanz zu den Bayern steht und bei einem Patzer des Rekordmeisters gegen Bochum sogar wieder die Chance hätte, die Tabellenführung zu übernehmen, ist für ihn aber weiterhin kein Thema und die Tabelle nur eine "Momentaufnahme".

Viel wichtiger ist ihm hingegen die vor der Saison als Ziel ausgegebene 40-Punkte-Marke. Diese könnten die Köpenicker nun bereits am Samstag in Sachsen mit einem Punktgewinn knacken. Das sei auch in der Kabine ein Thema, verrät der Trainer. Das Team wolle diese erste Chance, die Marke zu brechen, unbedingt nutzen. "Wir fahren nicht nach Leipzig, um mal zu schauen, was geht. Wir wollen da etwas mitnehmen."

Der Gegner

Nach Problemen zu Saisonbeginn hatte Leipzig bereits am fünften Spieltag Trainer Domenico Tedesco entlassen. Es übernahm Marco Rose, der die Sachsen seitdem auf eine Erfolgsspur gelenkt hat. Seit 18 Pflichtspielen ist seine Mannschaft ungeschlagen (14 Siege, 4 Remis) und stellte damit einen Vereinsrekord ein. Nur Spitzenreiter Bayern München hat derzeit eine so lange Erfolgsserie vorzuweisen.

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Auch Union-Trainer Fischer weiß um die Qualitäten seines kommenden Gegners. "Sie haben nicht nur einen, sondern gleich mehrere Unterschiedsspieler. Wir brauchen einen außergewöhnlichen Tag und sie nicht ihren besten", sagt er.

Einer dieser Leipziger Top-Spieler wird allerdings fehlen. Defensivmann und Kapitän Willi Orban wird nämlich zum Stammzellenspender. Seit 2017 ist der ungarische Nationalspieler in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registriert und wurde nun als passender Spender ausgewählt. Nachdem er sich zuletzt bereits mit speziellen Spritzen auf den Eingriff vorbereiten musste, wurden die Stammzellen am Mittwoch entnommen. Für das Top-Spiel gegen Union wird er nicht rechtzeitig wieder einsatzfähig sein.

Zum Angeben

Trotz der Stärken scheint RB Leipzig dem 1. FC Union als Gegner zu liegen. Die letzten vier Begegnungen beider Teams in der Bundesliga konnten die Köpenicker alle für sich entscheiden. Und zwar immer mit demselben Endergebnis: 2:1. Sollten sie diese Serie am Samstag fortsetzen, wäre Leipzig das erste Team, gegen das die Eisernen in ihrer Bundesliga-Historie fünfmal in Folge gewonnen hätten.

Die erwartete Aufstellung

Zwar ist Union in dieser Saison schon sehr erprobt, was englische Wochen angeht, die normale Trainingswoche jetzt dürfte der Mannschaft aber trotzdem gut getan haben. Schließlich steht schon am nächsten Donnerstag das große Spiel gegen Ajax Amsterdam in der Zwischenrunde der Europa League auf dem Programm. "Wir hatten genügend Zeit, um durchzuatmen und zu regenerieren", berichtet Trainer Fischer.

Personal

Bei Union fehlen:

Ausgeruht und fit geht es also nach Leipzig. Und bis auf Andras Schäfer, der wegen seiner Fußverletzung weiter fehlt, kann der Trainer auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Wie immer kündigte er trotzdem kleine Rotationen an. Profitieren könnten davon Neuzugang Aissa Laidouni, der sich anscheinend gut eingefunden hat und bei seinen ersten Auftritten überzeugte. Nun könnte es vielleicht sein Startelf-Debüt geben.

So könnte Union beginnen: Rönnow – Doekhi, Knoche, Leite – Trimmel, Laidouni, Khedira, Haberer, Roussillon – Becker, Behrens

Die Prognose

Am Samstagabend treffen im Top-Spiel der Bundesliga zwei Mannschaften aufeinander, die derzeit mitten in einer Erfolgsserie stecken. Sollte es kein Unentschieden geben, würde diese Serie für einen von beiden brechen. Zwar sind die effizienten Unioner derzeit das Team der Stunde und es scheint ihnen alles zu gelingen, doch gegen die offensivstarken Sachsen treffen sie auf einen Gegner mit ähnlichem Momentum, großer individueller Qualität und großem Hunger auf Erfolg. Die Köpenicker könnten sich also noch etwas gedulden müssen, bis die 40-Punkte-Marke überschritten wird.

Der rbb|24-Tipp: Der 1. FC Union kassiert die erste Niederlage nach der Winterpause und verliert mit 1:2.

Sendung: rbb24, 09.02.2023, 21:45 Uhr

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