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Quelle: imago images/Christian Schroedter

Olympia-Starter aus der Region

Leichtathleten reisen mit Außenseiter-Chancen nach Tokio

Zahlreiche Leichtathleten aus Berlin und Brandenburg haben sich für Olympia in Tokio qualifiziert. Diskuswerferin Kristin Pudenz setzt damit in ihrer Familie sogar neue Maßstäbe - und die Olympia-Teilnahme soll auch unter die Haut gehen.

Olympisches Gold im Diskuswerfen - daran konnten sich die Berliner und Brandenburger in den vergangenen Jahren fast schon ein bisschen gewöhnen. 2012 warf Robert Harting den Diskus in London am weitesten. Vier Jahre später in Rio gelang seinem Bruder Christoph Harting der überraschende Triumph.

Auch in diesem Jahr in Tokio schickt Brandenburg Athleten in den Ring - wie Kristin Pudenz vom SC Potsdam. Die 28-Jährige qualifizierte sich als Deutsche Meisterin für die Spiele - und setzt damit in ihrer Familie neue Maßstäbe. Denn für Vater Rüdiger, der 1985 Vize-Europameister der Junioren wurde, und Bruder Fabian blieb eine Olympia-Teilnahme immer nur ein Traum. Umso mehr freute sich die Familie von Pudenz, die schon die 66-Meter-Marke knacken konnte, über ihre Qualifikation.

Den Quali-Wettkampf will Pudenz auch in Tokio erstmal überstehen. "Wenn ich es im Finale unter die Top 8 schaffe, da wäre ich so zufrieden", definiert sie ihre Ziele. In jedem Fall soll ihre Olympia-Teilnahme unter die Haut gehen: Nach den Spielen will sie sich ein Tattoo stechen lassen, das an dieses besondere Erlebnis erinnert.

Berliner und Brandenburger im DLV-Team

Neben Kristin Pudenz geht auch Clemens Prüfer vom SC Potsdam im Diskuswerfen an den Start. Nur als Ersatzmann dabei ist dagegen Rio-Olympiasieger Christoph Harting. Im Speerwerfen hat sich Bernhard Seifert (SC Potsdam) qualifiziert. Auf ihre erste Olympiateilnahme freut sich Deborah Schöneborn. Die Schwester von Lena Schöneborn, Olympiasiegerin im Modernen Fünfkampf, startet für die LG Nord Berlin im Marathon. Eigentlich wollte sie dieses Erlebnis mit ihrer Zwillingsschwester Rabea teilen, die jedoch nur auf Abruf bereitsteht.

Im Sprint will Lisa-Marie Kwayie von den Neuköllner Sportfreunden überzeugen. Die 24-Jährige startet über die 200 Meter. Auch die 400-Meter-Läuferinnen Karolina Pahlitzsch von der LG Nord Berlin und Alica Schmidt vom SCC Berlin haben sich jeweils für die Staffel qualifiziert. Gina Lückenkemper vom SCC Berlin ist nach einem Muskelfaserriss im Oberschenkel dagegen nur als Ersatz für die 100 Meter und die 4x100-m-Staffel dabei. Über die 1.500 Meter darf Caterina Granz (LG Nord Berlin) an den Start gehen.

Im Wettbewerb über 20 Kilometer Gehen ist Saskia Feige vom SC Potsdam qualifiziert. Bei den Männern starten über diese Distanz Nils Brembach (SC Potsdam), Leo Köpp (LG Nord Berlin) und Christopher Linke (SC Potsdam), Ersatzmann ist Hagen Pohle (SC Potsdam). Vereinskollege Jean Paul Bredau und Marc Koch (LG Nord Berlin) starten in der 4x400-m-Staffel.

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Medaillenchancen

Die deutschen Leichtathleten haben ein paar große Medaillen-Hoffnungen im Rennen. Es müsste aber schon vieles zusammenpassen, damit einer der Berliner oder Brandenburger Athleten oder Athletinnen mit Edelmetall aus Tokio zurückreist. Aber: "Man weiß ja nie was passiert. Die anderen müssen auch erstmal ihre Leistung abrufen", so Diskuswerferin Kristin Pudenz.

Gut zu wissen

Wer eine Medaille im Gepäck hat, hat damit nicht nur die Belohnung für eine sportlich herausragende Leistung, sondern auch etwas Historisches im Koffer. Denn erstmals werden bei diesen Olympischen Spielen Recycling-Medaillen vergeben. Die von Junichi Kawanishi designten Medaillen sind aus Edelmetall, das aus Elektroschrott gewonnen wurde.

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