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Audio: Inforadio | 27.01.2021 | Simon Wenzel | Quelle: imago images/Picture Point

Auswirkungen der Corona-Pandemie

Union-Gruppe fehlen fast 12,5 Millionen Euro Einnahmen

Fast 12,5 Millionen Euro Einnahmen hat die Union-Gruppe im letzten Jahr wegen der Corona-Pandemie verloren. Der Großteil davon beläuft sich auf die fehlenden Gelder bei den Heimspielen, wie der Verein auf seiner virtuellen Mitgliederversammlung bekanntgab.

Die Union-Gruppe beklagt wegen der Corona-Pandemie Einnahme-Verluste im zweistelligen Millionenbereich. Wie der Verein auf der virtuellen Mitgliederversammlung am Mittwoch bekanntgab, belaufen sich die pandemiebedingten Verluste der Gruppe, zu der neben dem Verein auch die Stadion-AG und die Veranstaltungs-Gesellschaft, zählen, im Jahr 2020 auf 12,411 Millionen Euro.

Größte Verluste durch fehlende Zuschauereinnahmen

Den größten Teil machen dabei die fehlenden Einnahmen bei Heimspielen aus. Weil wegen der Pandemie seit März 2020 keine Zuschauer mehr ins Stadion An der Alten Försterei kommen konnten und somit weder Tickets noch Fanartikel verkauft werden, fehlen dem Verein etwa sieben Million Euro. Hinzu kommen jeweils etwa 2,6 Millionen Euro Verluste im Bereich der TV-Einnahmen und durch Veranstaltungen im Stadion.

"Bilanziell betrachtet ist die Arbeit von zehn Jahren innerhalb von dreieinhalb Monaten vernichtet worden", lautete das ernüchternde Fazit von Oskar Kosche, Geschäftsführer Lizenzierung beim 1. FC Union. In den letzten Jahren hatte Union negatives Eigenkapital kontinuierlich abgebaut. Vor Beginn der Pandemie im März waren die Eisernen laut Kosches Angaben bei einem Minus von rund neun Millionen Euro angekommen. Mit insgesamt etwa Minus 17 Millionen Euro liegt das Eigenkapital jetzt sogar noch unter dem Wert der Saison 2009/2010 (ca. Minus 16,1. Millionen Euro).

Geschäftsjahr erstmals seit zwölf Jahren mit negativem Abschluss

Dass weitere Verluste hinzukommen, scheint nicht ausgeschlossen, denn wie alle anderen Bundesligisten planen auch die Köpenicker bis zum Saisonende weiter mit Geisterspielen.

In seiner ersten Saison in der Bundesliga, also der Spielzeit 2019/2020, macht der Verein ein Minus von rund 7,5 Millionen Euro. Weil Spieler und Mitarbeiter auf insgesamt 1,25 Millionen Euro Gehalt verzichteten, konnte ein noch höherer Fehlbetrag verhindert werden. Zudem ließen sich Fans Eintrittsgelder in Höhe von 621.000 Euro nicht erstatten. Mehr als zehn Millionen Euro wurden durch modifizierte Abschlüsse mit Sponsoren, Banken und anderen Partnern eingespart. Zuletzt hatte Union in der Saison 2007/08, als sie in der drittklassigen Regionalliga Nord spielten, ein negatives Ergebnis zu verzeichnen. Dennoch sei der Verein in der Lage, "die fälligen Verbindlichkeiten fristgemäß zu bedienen", versicherte Kosche.

Für die laufende Saison plant der 1. FC Union mit einem minimalen Gewinn von 40.000 Euro.

Fast 3.000 der insgesamt über 37.000 Mitglieder nahmen an der virtuellen Mitgliederversammlungen teil. Union-Präsident Dirk Zingler konnte aus persönlichen Gründen nicht an der Veranstaltung teilnehmen.

Sendung: rbb24, 27.01.2021, 21:45 Uhr

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