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Video: rbb24 | 16.10.19 | Brandenburg aktuell | Quelle: Kampfmittelbeseitigungsdienst

Oberspreewald-Lausitz

Bombe in Ruhland gesprengt - Sperrkreis aufgehoben

Eine 500 Kilo-Fliegerbombe ist am Donnerstag in Ruhland kontrolliert gesprengt worden. Nahezu die gesamte Stadt lag im Sperrkreis - mehr als 2.000 Einwohner mussten ihre Häuser verlassen. Nun werden Schäden im Umkreis des Fundorts aufgenommen. 

In Ruhland (Oberspreewald-Lausitz) ist am Donnerstag eine 500 Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg kontrolliert gesprengt worden. Gegen 12 Uhr meldete der Kampfmittelbeseitigungsdienst, dass die Sprengung planmäßig verlaufen sei. Der Sperrkreis wurde eine knappe halbe Stunde später aufgehoben, mehr als 2.000 Einwohnerinnen und Einwohner konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. 

Die Sperrungen für den Autoverkehr wurden ebenfalls mit dem Sperrkreis aufgehoben, die Züge sollten ab 15 Uhr wieder fahren, wie Landkreissprecherin Sarah Wehner in einer Nachricht mitteilte. Ein Versuch, den Blindgänger zu entschärfen, sei zuvor gescheitert, hieß es. Der Zünder der Bombe sei zu stark beschädigt gewesen. 

Quelle: rbb

Detonation beschädigt Fensterscheiben

Durch die Detonation des Sprengkörpers sind offenbar Schäden an umliegenden Gebäuden entstanden. "Am Bahnhofsgebäude, dem Fußgängertunnel und im näheren Umfeld des Bahnhofes sind nach ersten Erkenntnissen Schäden im Bereich der Fenster zu verzeichnen. Die Oberleitungen der Bahn wurden nicht beschädigt", erklärte Landkreissprecherin Wehner in einer Mitteilung. Eventuelle weitere Schäden um Umfeld würden nun aufgenommen. Für Fragen sei das Bürgertelefon auch in den nächsten Tagen weiter besetzt. Der stellvertretende Amtsdirektor Christian Konzack dankte den Ruhländern, sowie allen Helfern und Einsatzkräften, die den Einsatz unterstützt hatten. 

Die Bombe war am Dienstag bei der planmäßigen Suche nach Sprengmitteln im Zuge von Bauarbeiten am Bahnhof der Stadt entdeckt worden, in der Nähe eines Fußgängertunnels. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hatte den Zünder der Bombe als zu deformiert eingeschätzt, um ihn entfernen zu können. "Die Bombe ist - so vermute ich - durch den Aufschlag auf das Gleisbett oder die Schienen so stark beschädigt, dass ich nur einen Versuch unternehmen werde, diese Bombe zu entschärfen", sagte Sprengstoffexperte Enrico Schnick am Mittwoch dem rbb. "Sollte das nicht funktionieren, werde ich die Bombe sprengen."

Quelle: Mappa Pro

Sammelunterkünfte in Schwarzheide

Für die Entschärfung wurde ein Sperrkreis von 1.000 Metern eingerichtet. Etwa 2.300 Anwohner sollten ihre Wohnungen bis 8:00 Uhr verlassen haben. Gegen 8:30 Uhr teilte der Landkreis mit: "Zahlreiche Menschen kamen dem nach." Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Verwaltung, Katastrophenschutz waren danach noch unterwegs, um den Sperrkreis zu sichern und zu kontrollieren. Zwei Personen sollen sich nach Informationen des Landkreises Oberspreewald-Lausitz unbefugterweise auf dem Bahnhofsgelände aufgehalten haben - diese habe die Polizei jedoch aus dem Sperrbereich herausbegleitet. Ansonsten soll es keine Probleme gegeben haben.

Im Sperrkreis lagen auch zwei Kindertagesstätten, eine Schule und ein Altenpflegeheim.

Behinderungen im Zugverkehr

Am Donnerstag waren von 8 Uhr an alle Verkehrswege nach Ruhland gesperrt, seit 7:30 Uhr gab es keinen öffentlichen Nahverkehr in die Stadt. Auch der Bahnverkehr war stark eingeschränkt.

Bereits am Mittwoch waren die Auswirkungen des Bombenfundes spürbar. Auf zahlreichen Strecken in Südbrandenburg gab es erhebliche Verspätungen. Im Umkreis des Bahnhofes durften Züge lediglich mit 40 km/h fahren, um Erschütterungen zu vermeiden. Betroffen waren die Bahnlinien nach Cottbus, Leipzig, Dresden und Hoyerswerda.

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