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Audio: Antenne Brandenburg | 15.10.19 | Daniel Mastow | Quelle: rbb/Daniel Mastow

Postzustellung im Spreewald

Einzige Kahnpostfrau Deutschlands beendet Saison

Deutschlands einzige Kahnpostfrau, Andrea Bunar, hat am Dienstag ihre Saison beendet. Briefe und Pakete werden im Spreewaldort Lehde (Oberspreewald-Lausitz) ab sofort wieder mit dem Auto zugestellt. Weil viele der 65 Haushalte im Ort nur über Brücken und Treppen erreichbar sind, erleichtert die Zustellung per Kahn die Arbeit von Andrea Bunar im Sommer spürbar.

Für Bunar war es bereits die achte Saison. Mittlerweile ist sie ein beliebtes Fotomotiv für Touristen. Pro Woche hat sie rund 600 Briefe und 70 Pakete mit ihrem gelben Postkahn transportiert und ausgeliefert, dabei rund 1.100 Kilometer auf den Fließen zurückgelegt. Das muss jetzt mit dem Auto erledigt werden.

Leichtere Zustellung per Kahn

"Es ist schon anstrengender", so Bunar. Mit dem Auto komme sie nicht vor jedes Grundstück. Bunar nutzt daher Hilfsmittel. "Ich hab eine Karre, die wird vollgeladen mit den Paketen und dann habe ich meine Tasche, da kommen die Briefe und Briefsendungen rein."

Mit dem Kahn werden dabei auch Kuriositäten versendet. Eine Hollywoodschaukel, ein Gewächshaus oder auch eine Hecke gab es schon. In diesem Jahr waren für Andrea Bunar die Zubehörteile für einen Kamin das Ungewöhnlichste.

Die Zustellung der Post per Kahn hat in Lehde Tradition. Bereits seit 122 Jahren nutzen Briefzusteller diesen ungewöhnlichen Weg. Im April beginnt dann die Kahnsaison wieder.

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