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Audio: Antenne Brandenburg | 14.02.2020 | Iris Wußmann | Quelle: dpa/Jens Büttner

Schulung in Lübben

Jäger werden auf die Afrikanische Schweinepest vorbereitet

Die Afrikanische Schweinepest hat zurzeit etwas von einem Damoklesschwert. Der Ausbruch der Pest droht, doch niemand kann vorhersagen, wann sie aus Polen nach Deutschland eingeschleppt wird. Für den Ernstfall werden Jäger bereits fit gemacht. Von Iris Wußmann

60 Jäger aus dem Landkreis Dahme-Spreewald sitzen im Saal der Kreisverwaltung. Sie werden fit gemacht für den Fall, dass die Afrikanische Schweinepest aus Polen nach Deutschland eingeschleppt wird.

Die Gefahr, dass das passieren könnte, ist groß. Jeder, der mit einem infizierten Tier in Berührung kommt, kann den Virus übertragen. Das trifft Tiere ebenso wie Menschen.

Information für Jäger | Quelle: rbb/Iris Wußmann

Schweinepest ist nur noch wenige Kilometer entfernt

Die für Schweine extrem gefährliche Pest ist nur noch zwölf Kilometer von der Grenze und 35 Kilometer vom Landkreis entfernt, erklärt Amtstierärztin Jana Guth. So nah ist der letzte gemeldete Fall in Polen registriert worden. 

Wenn die Seuche auch in Brandenburg ausbrechen sollte, dann werden vor allem die Jäger gebraucht, sagt Guth. Sie müssen dann darauf vorbereitet sein, Tierkadaver zu entdecken, zu melden und sie vor allem einzusammeln.

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Schlitten und Schutzanzüge en masse eingekauft

Jagdbehörde und Amtstierärzte haben eingekauft: Schlitten zum Abtransport der Wildschweinkadaver, Schutzanzüge, Sets um Proben zu entnehmen. Das alles werden Jäger brauchen im Fall der Fälle.

Wie brisant die aktuelle Situation ist, beschreibt Amtstierärztin Guth. Kranken Schweinen gelinge es, innerhalb eines Jahres den Seuchenradius um 20 Kilometer auszudehnen. Deshalb habe man bereits für Februar im Landkreis Dahme-Spreewald mit dem ersten Schweinepest-Fall gerechnet.

Bergeschlitten für den Transport von Tierkadavern | Quelle: rbb/Iris Wußmann

Fünf weitere Kühlzellen sollen zusätzlich zu den schon existierenden zwei Exemplaren angeschafft werden. Darin sollen die toten Tiere gelagert werden. Christian Schmidt von der Unteren Jagdbehörde des Landkreises macht klar, sobald ein infiziertes Wildschwein gefunden wird, gibt es zum Töten aller Wildschweine im Radius von fünf Kilometern keine Alternative.

Nur so können die Schweinebestände von immerhin 20.000  im Landkreis vor einem Übergreifen der Pest geschützt werden.

Für Menschen ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich.

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