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Quelle: dpa/B. Settnik

Weniger Autos im Zentrum

Cottbus stellt neues Mobilitätskonzept für Innenstadt vor

Anwohner, die trotz Parkausweis keine Parkplätze im Zentrum finden; Autos, die am Cottbuser Altmarkt zu schnell über das Kopfsteinpflaster fahren; Kunden, die mit ihren Autos Wege blockieren - der Verkehr in der Cottbus Innenstadt sorgt immer wieder für Streit. Am Dienstagabend will die Stadt ein neues Mobilitätskonzept für das Zentrum vorstellen.

Bereits im Januar 2020 war ein erstes Konzept vorgestellt worden. Nach einiger Kritik und Gegenvorschlägen von Bürgern und Unternehmern war es noch einmal überarbeitet worden.

Sperrung des Altmarktes ruft gemischte Reaktionen hervor

Zu den Vorschlägen, die bereits im ersten Konzept standen, gehört auch die Sperrung des Cottbuser Altmarktes für Kraftfahrzeuge. In den vergangenen Wochen war das bereits getestet worden, stieß allerdings auch auf Gegenwehr, erklärt Jens Krause, Verkehrsexperte bei der Industrie- und Handelskammer Cottbus (IHK).

So hätten zwar die Gastronomen auf dem Altmarkt das Verbot befürwortet, insbesondere im Sommer. Die ansässigen Händler wiederum hätten berichtet, dass der Publikumsverkehr spürbar abgenommen habe, so Krause.

IHK: Kein komplettes Auto-Verbot

Die IHK fordert deshalb eine klare Strategie zur Befahrbarkeit des Altmarktes. Zudem müsse geklärt werden, welche Straßen in Fahrradstraßen umgewandelt werden und wie viele Parkplätze es zukünftig in der Innenstadt noch geben soll. Die Stadt müsse die Grundsatzfrage beantworten: "Ist der Händler noch mit dem PKW erreichbar oder muss man außerhalb parken und dann zu Fuß zum Händler?"

In der ersten Stufe sollte aber davon Abstand genommen werden, die gesamte Innenstadt für Kraftfahrzeuge zu sperren, so Krause weiter. "Kleine Schritte sind möglich, man darf den Akteuren jetzt aber keinen großen Wurf überstülpen", sagt er. Das führe zu Verdrossenheit und Inakzeptanz.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.10.2021, 15.10 Uhr

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