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Audio: Antenne Brandenburg | 15.08.2022 | Florian Ludwig | Quelle: IMAGO / Shotshop

Anhaltende Trockenheit

Zahlreiche Spreewald-Schleusen bleiben geschlossen - kleinere Gewässer bedroht

Seit Wochen regnet es zu wenig. Im Spreewald werden nun Konsequenzen gezogen, damit das Wasser in der Hauptspree bleibt. Für manche kleineren Fließe und Gräben könnte das aber Konsequenzen haben.

Im Spreewald müssen ab Montag zahlreiche Schleusen geschlossen bleiben. Grund dafür ist die anhaltende Trockenheit und fehlende Zuflüsse in die Spree, heißt es vom Brandenburger Umweltministerium in einer Mitteilung.

Die Abflüsse am Spreewaldausgang in Leibsch (Dahme-Spreewald) seien auf ein extrem niedriges Niveau abgesunken, heißt es vom Ministerium. Die Umgebung sei ausgedörrt, es gebe keine Zuflüsse mehr in die Spree. Das Spreewasser, das von der Talsperre Spremberg (Spree-Neiße) abgegeben werde, bestehe derzeit zu 40 Prozent aus Grubenwasser aus den Tagebauen, zu weiteren 40 Prozent aus Wasser der Talsperre Bautzen und zu 20 Prozent aus den Reserven der Spremberger Talsperre.

Wasser soll in der Hauptspree gehalten werden

Damit der Abfluss am Spreewaldausgang nicht vollständig zum Erliegen komme, werde ab Montag gegengesteuert, so die Mitteilung. Dann trete die dritte Phase des "Konzeptes zur Wasserbewirtschaftung im mittleren Spreegebiet in Niedrigwasserverhältnissen" in Kraft.

Kirschen, Pflaumen, Äpfel

Dürre macht Obstbauern zu schaffen

Die anhaltende Trockenheit und die steigenden Energiepreise bereiten den Brandenburger Obstbauern Sorgen. "Ohne Beregnung geht nichts mehr", sagt ein Experte. Bei einigen Apfelsorten sind bis zu 30 Prozent verbrannt.

Konkret heißt das, dass das verfügbare Wasser in der Hauptspree gehalten werden soll. Daher müssten viele Ausleitungen aus der Spree komplett geschlossen oder stark eingeschränkt werden, so die Mitteilung.

Die Schleusen Krausnicker Strom und Groß Wasserburg sollen verhindern, dass weiterhin Wasser in die Dahme abgegeben wird. Zudem wird der Wasserstand im sogenannten Nordumfluter im Spreewald abgesenkt, um auch dieses Wasser in die Hauptspree zu leiten.

Anwohner sollen trockengefallene Fließe und Gräben melden

Das Umweltministerium weist darauf hin, dass wegen der unterbrochenen Ausleitungen Fließe und Gräben trockenfallen werden. Es werde derzeit mit dem Anglerverband abgestimmt, in welchen Bereichen Notabfischungen durchgeführt werden sollen. Anwohner sollen Gräben und Fließe genau beobachten und melden, falls diese trockenfallen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 14.08.22, 19:30 Uhr

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