Anhaltende Trockenheit - Zahlreiche Spreewald-Schleusen bleiben geschlossen - kleinere Gewässer bedroht

So 14.08.22 | 12:19 Uhr
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Symbolbild: Abgesperrte Schleuse im Spreewald (Quelle: IMAGO / Shotshop)
Audio: Antenne Brandenburg | 15.08.2022 | Florian Ludwig | Bild: IMAGO / Shotshop

Seit Wochen regnet es zu wenig. Im Spreewald werden nun Konsequenzen gezogen, damit das Wasser in der Hauptspree bleibt. Für manche kleineren Fließe und Gräben könnte das aber Konsequenzen haben.

Im Spreewald müssen ab Montag zahlreiche Schleusen geschlossen bleiben. Grund dafür ist die anhaltende Trockenheit und fehlende Zuflüsse in die Spree, heißt es vom Brandenburger Umweltministerium in einer Mitteilung.

Die Abflüsse am Spreewaldausgang in Leibsch (Dahme-Spreewald) seien auf ein extrem niedriges Niveau abgesunken, heißt es vom Ministerium. Die Umgebung sei ausgedörrt, es gebe keine Zuflüsse mehr in die Spree. Das Spreewasser, das von der Talsperre Spremberg (Spree-Neiße) abgegeben werde, bestehe derzeit zu 40 Prozent aus Grubenwasser aus den Tagebauen, zu weiteren 40 Prozent aus Wasser der Talsperre Bautzen und zu 20 Prozent aus den Reserven der Spremberger Talsperre.

Wasser soll in der Hauptspree gehalten werden

Damit der Abfluss am Spreewaldausgang nicht vollständig zum Erliegen komme, werde ab Montag gegengesteuert, so die Mitteilung. Dann trete die dritte Phase des "Konzeptes zur Wasserbewirtschaftung im mittleren Spreegebiet in Niedrigwasserverhältnissen" in Kraft.

Konkret heißt das, dass das verfügbare Wasser in der Hauptspree gehalten werden soll. Daher müssten viele Ausleitungen aus der Spree komplett geschlossen oder stark eingeschränkt werden, so die Mitteilung.

Die Schleusen Krausnicker Strom und Groß Wasserburg sollen verhindern, dass weiterhin Wasser in die Dahme abgegeben wird. Zudem wird der Wasserstand im sogenannten Nordumfluter im Spreewald abgesenkt, um auch dieses Wasser in die Hauptspree zu leiten.

Anwohner sollen trockengefallene Fließe und Gräben melden

Das Umweltministerium weist darauf hin, dass wegen der unterbrochenen Ausleitungen Fließe und Gräben trockenfallen werden. Es werde derzeit mit dem Anglerverband abgestimmt, in welchen Bereichen Notabfischungen durchgeführt werden sollen. Anwohner sollen Gräben und Fließe genau beobachten und melden, falls diese trockenfallen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 14.08.22, 19:30 Uhr

49 Kommentare

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  1. 48.

    Spreewald trocken? Gibt es da nicht noch Reserven? Wird da nicht gerade der Ostsee befüllt? Wozu? Gerade jetzt, wo der Spreewald und Tesla Wasser brauchen? Wo sind da die Prioritäten?

  2. 47.

    Na klar ist jetzt Sommer oder ist schon Winter.bald kommt regen und keiner redet mehr über Trockenheit.und alle die hier so schlau reden .lasst mal euer Auto stehen und verpestet weniger die Umwelt.am klimawandel sind wir alle beteiligt

  3. 46.

    Sie scheinen nicht zu begreifen, wie weitreichend so eine Grundwasserabsenkung geht. Kommen dazu noch weitere Faktoren ergibt sich in Teilbereichen eine partielle Senkung. Jeder Brunnen senkt den Grundwasserspiegel, wie eine Linse,mit der Folge, dass es um diesen Brunnen einen niedrigeren Grundwasserspiegel gibt! Zudem wie tief war der Brunnenschacht? All diese Fragen müssen Sie berücksichtigen!

  4. 45.

    Bevor man Entsalzungsanlagen baut, wo der Kubikmeter Rohwasser dann einen oder zwei Euro kostet könnte man auch die normalen Wasserpreise auf dieses Niveau anheben. Dann geht der Verbrauch ganz von selber zurück und wir kommen vielleicht ohne Entsalzung aus.

  5. 44.

    Weil die sich nicht die Bohne für die Umwelt interessieren und Geld keine Rolle spielt. Entsalzung kann keine Lösung sein.

  6. 43.

    In der Oder sterben massig Fische und hier werden Arme Trocken gelegt durch dass Schließen von Schleusen. Somit wird dann Notabgefischt. Hier läuft doch was Grundlegend falsch.

  7. 42.

    Die beiden Herren haben sich allerdings über d i e Ostsee unterhalten und nicht über den Ostsee. Wasser a u s dem Binnenmeer Ostsee verlangt den Dativ, also aus der Ostsee!

  8. 41.

    Sie haben recht.
    Die Dimensionen der Grundwasserabsenkung rund um so einen oder mehreren Tagebauen sind wahrscheinlich ein paar Nummern größer.

  9. 40.

    Das müssten Sie dann besser den Kollegen der Sächsischen Zeitung mitteilen.
    In dem von Ihnen in die Diskussion geworfenen Artikel steht nunmal unmissverständlich Abschaltung der Pumpen erfolgte Ende der 70er und 80er Jahre. Scheint so als ob es ein paar mehr Tagebaue rund um Lübbenau gegeben hat. Einige davon eben auch schon zu DDR Zeiten aufgegeben.
    Je nach Anströmung liegt Lübbenau nicht zwingend im "Weg" jedes einzelnen Alttagebaus.

  10. 39.

    Sie vermischen die Themen.
    Mit Ostseetrinkwasser in Berlin wäre dem Spreewald oder der unteren Spree relativ wenig geholfen.
    Und heute geht es nur um die mittlere Spree und deren geringen Abfluss.
    Selbst wenn Berlin auf 100% entsalztes Ostseewasser umgebaut würde, wäre in der oberen und mittleren Spree nicht mehr Wasser.
    Und die obere Spree mit entsalzenem Ostseewasser stützen, dürfte ja kaum Ihr Gedanke sein.

  11. 38.

    "... Es wird immer von zu heiss, zu trocken etc gesprochen. Es ist Sommer, da ist das meist so. ..." Ich hoffe, Sie haben vor einem Spiegel gestanden und WACHT AUF gerufen.
    Nein, es war bis vor wenigen JAhren nicht meist so, dass es seit dem Frühjahr nur ein Bruchteil des Niederschlages gefallen ist, der im langjährigen Mittel für diese Jahreszeit bisher erwartet wurde. Nein, es war bisher meist nicht so, dass wir mehrere Hitzewellen jenseits der 35°C im Sommer hatten. Nein, es war bisher meist nicht so, dass unsere Gemeinde Panketal ein absolutes Gießverbot für Rasenflächen erlassen hat und darum bittet, auch die Trinkwassernutzung in den frühen Abendstunden generell einzuschränken oder möglichst zu unterlassen.
    Es wird langsam unerträglich immer noch und immer wieder solche Sprüche wie "es ist halt Sommer" in dieser Situation von seinen Mitmenschen hören zu müssen.

    Grußlos
    Navan Wanus

  12. 37.

    Besser informieren, die Kraftwerke liefen bis nach der Wende, 1996 wurden dann die Pumpen zur Grundwassersenkung abgeschaltet.

  13. 36.

    "Auch die Ostsee ist salzig,"
    Das niemand das Salzwasser aus der Ostsee in den Spreewald pumpen will, sollte selbst Ihnen klar sein.
    Notfalls empfehle ich nochmal den Podcast von vor ein paar Tagen.
    https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/beitraege/2022/Podcast-FeldWaldKrise/wie-lang-reicht-unser-wasser.html

  14. 35.

    Die Ostsee, hat mit dem Ostsee in der Lausitz aber sogar nichts zu tun. Der wird durch das Grubenwasser der stillgelegten Braunkohlestollen und Spreequell Wasser gespeist.

  15. 34.

    Auch der Bau von einem stinknormalen Einfamilienhaus, sorgt für eine Grundwasserspiegelsenkung. Bei uns ist ein Brunnen trockengelaufen wegen dem Bau einer 800 Meter langen Überführung der DB. 600 Haushalte sind davon betroffen. Es muß nicht immer der Tagebau daran Schuld sein.

  16. 33.

    "dass Sie die fünf Jahre mit dem Faktor 10 multiplizieren müssen"
    Falsch.
    Sie wissen nicht, seit wann er Grundwasserspiegel steigt und warum!
    Zitat aus dem Artikel:
    "Einige Keller in der Stadt waren beim jüngsten Winterhochwasser der Spree nass geworden."
    Upsi!

    Der Anstieg hängt mit dem Ende des Pumpen rund um das KW Lübbenau zusammen, was 96 geschlossen wurde.

  17. 32.

    Das hat ja Brandenburg gemacht. Die ältesten Windkraftanlagen sind 25 Jahre alt und es gibt ca. 3500. Berlin hat 7, und bezieht seine Braunkohle für das Kraftwerk Reuter aus Brandenburg. Ohne die Braunkohle aus der Lausitz wäre es sehr dunkel und kalt in Berlin. Auch das Vorhaben Wasser in der Hauptspree zu konzentrieren, kommt hauptsächlich Berlin zu gute. Brandenburg sorgt für das frische Berliner Trinkwasser. Kommt endlich mal runter von dem Hauptstadt-Ross.

  18. 31.

    Dann hätte die Lausitz keinen Strom.
    Und kommen Sie nicht mit Windräder und Photovoltaik.
    Funktioniert nicht.
    Stresstest

  19. 30.

    Deshalb _wäre_ es auch eine gute Nachricht _wenn_ .... Kann lesen denn so schwer sein?

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