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Quelle: rbb

Entscheidung des Bildungsministeriums

Gubener Plastinarium darf nun auch von Schulklassen besucht werden

Das Plastinarium in Guben darf im neuen Schuljahr auch von Schulklassen besucht werden. Das hat das Brandenburger Bildungsministerium entschieden, wie der Leiter des Plastinariums, Rurik von Hagens, dem rbb sagte. Auch die Stadt Guben teilte die Öffnung des Hauses für Schulklassen mit.

Rurik von Hagens habe die Mitteilung des Bildungsministeriums per Mail bekommen, wie er sagte. Er begrüße die Entscheidung, habe das Verbot ohnehin nie nachvollziehen können, so von Hagens.

Sein Vater Gunther von Hagens hatte das Plastinarium in Guben aufgebaut, 2006 war die Ausstellung mit menschlichen und tierischen Plastinaten eröffnet worden.

"Seelische Unversehrtheit" der Schüler muss geschützt werden

Der damalige Brandenburger Bildungsminister Holger Ruppprecht hatte es Schulklassen verboten, das Plastinarium während des Unterrichts zu besuchen. Ein Besuch sei nicht vereinbar mit dem Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule, hieß es damals zur Begründung. Zudem müsse die seelische Unversehrtheit der Schüler geschützt werden.

Nun bestünden keine fachlichen Bedenken mehr gegen einen Besuch der Ausstellung, heißt es vom Ministerium. Beispielsweise im Rahmen des Biologie-Unterrichts können die Lehrkräfte das Plastinarium als außerschulischen Lernort besuchen.

Die Stadt Guben teilte dazu mit, dass es immer wieder Gespräche zwischen Gunther und Rurik von Hagens und der Stadt zu diesem Thema gegeben habe. Bürgermeister Fred Mahro habe bei Besuchen von Landespolitikern zuletzt immer wieder für eine Aufhebung des Verbotes geworben.

Eine Pflicht der Gubener Schüler, die Ausstellung zu besuchen, gibt es mit dem Ende des Verbotes nicht. Schulklassen sollen darüber gemeinsam mit ihren Lehrern und Eltern selbst entscheiden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.08.2022, 11:30 Uhr

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