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Quelle: rbb

Eingesetzter Schlichter optimistisch

Groß Gaglow: Lösung im Streit um enteignete Grundstücke in Sicht

Seit Monaten bangen mehrere Familien im Cottbuser Ortsteil Groß Gaglow um ihre Häuser und Grundstücke. Sie gehörten einst jüdischen Siedlern, die von den Nazis zwangsenteignet wurden. Wie der rbb erfahren hat, können die Groß Gaglower möglicherweise in ihren Häusern bleiben.

Es ist ein Hoffnungsschimmer für vier Familien aus dem Cottbuser Ortsteil Groß Gaglow. Der drohende Verlust ihrer Häuser und Grundstücke könnte abgewendet werden. Das hat rbb|24 exklusiv vom eingesetzten SchlichterJürgen Kipp erfahren.

Demnach zeichnet sich für die von Rückübertragungsforderungen der Jewish Claims Conferenz (JCC) betroffenen Groß Gaglowereine Lösung ab.

"Ich habe eine Lösung im Kopf", so Jürgen Kipp. Diese wolle er den Groß Gaglowern persönlich noch in diesem Monat vorstellen. Wegen der Corona-Pandemie sei das nicht eher möglich gewesen.

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Die angestrebte Lösung bedeute, dass die Betroffenen Einwohner in ihren Häusern bleiben können. Um das möglich zu machen, müsse der JCC allerdings auch etwas geboten werden, so der ehemalige Präsident des Oberverwaltungsgerichtes Berlin-Brandenburg. Er war vom Land Brandenburg beauftragt worden, im Streit um die von den Nazis enteigneten Grundstücke zu vermitteln. 

Keine Aussicht auf Bundeshilfen

Auf keinen Fall werde staatliches Geld fließen, stellte Jürgen Kipp gegenüber rbb|24 klar. "Das würde eine Flutwelle auslösen".

Genau darauf hatten die Groß Gaglower jedoch gehofft. Sie sehen sich zu Unrecht den Rückübertragungsansprüchen ausgesetzt. Mit der JCC, die im Interesse der Nachfahren der enteigneten jüdischen Siedler verhandelt, ist Jürgen Kipp nach eigenen Angaben in konstruktiven Gesprächen.

Die Jewish Claims Conferncest ein Zusammenschluss jüdischer Organisationen. Sie vertritt seit ihrer Gründung im Jahr 1951 Entschädigungsansprüche jüdischer Opfer des Nationalsozialismus und von Überlebenden des Holocaust.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.06.2020, 15:30 Uhr

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