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Audio: Inforadio | 3.7.2020 | Dietmar Woidke | Quelle: DPA/Patrick Pleul

1.200 neue Jobs

Bahn baut Instandhaltungswerk in Cottbus kräftig aus

Lange mussten die Beschäftigten des Instandhaltungswerks der Deutschen Bahn in Cottbus um ihre Arbeitsplätze bangen, jetzt steht fest: Der Standort ist nicht nur gesichert, er soll sogar kräftig ausgebaut werden - inklusive Hunderter Jobs.

Nach dem Ja von Bundestag und Bundesrat über Finanzhilfen für vom Kohleausstieg betroffene Regionen sieht Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke gute Perspektiven für die Menschen in der Lausitz. Spätestens in 18 Jahren sollen alle Stein- und Braunkohlekraftwerke abgeschaltet werden, die Kohleländer bekommen als Ausgleich 40 Milliarden Euro vom Bund.

Mit dem Geld könne nun unter anderem der Bahnstandort Cottbus ausgebaut werden, sagte Woidke am Freitag in Berlin. Am dortigen Instandhaltungswerk werde man 1.200 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Diese böten für die im Kohle- und Bergbau Beschäftigten neue Perspektiven: "Der Tagebau Jänschwalde ist nur knapp 20 Kilometer entfernt, für die dort Beschäftigten können wir nun neue Perspektiven schaffen", so Woidke.

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Steinbach deutete bereits "andere Richtung" an

Zuvor hatte bereits Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) entsprechende Pläne angedeutet. Im Inforadio des rbb sagte er am Freitagmorgen, die Deutsche Bahn AG werde ihr Instandhaltungswerk in Cottbus weiter betreiben.

Steinbach wies darauf hin, dass der Instandhaltungsstandort dort lange zur Disposition stand und es die Sorge gab, dass das Werk von der Deutschen Bahn ganz geschlossen wird. Jetzt gebe es "ein Konzept, wo es in die andere Richtung geht", so Steinbach.

Bundestag und Bundesrat haben am Freitag endgültig den Ausstieg aus der Kohleverstromung beschlossen und den Weg für Finanzhilfen freigemacht. Demnach sollen spätestens 2038 die bestehenden Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Durch umfangreiche Förderprogramme sollen neue Industrieanlagen in die deutschen Kohleabbaugebiete gelockt werden.

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Anfang Juni war bereits bekannt geworden, dass die Deutsche Bahn in der Lausitz ein Testzentrum plant. Nach rbb-Informationen einigten sich Brandenburg und Sachsen auf einen Standort bei Niesky im sächsischen Landkreis Görlitz). Die Teststrecke soll rund 16 Kilometer lang und sechs Kilometer breit werden.

Mit dem Testgelände sollen gleichzeitig die Bahn-Standorte Cottbus, Senftenberg (Oberspreewald-Lauitz) und Bautzen gestärkt werden. Nach Angaben des sächsischen Wirtschaftsministers Martin Dulig soll auch die Teststrecke Teil des Strukturstärkungsgesetzes sein, das nun vom Bundestag beschlossen wurde. Das Vorhaben soll rund 300 Millionen Euro kosten und 700 Jobs in die Lausitz bringen.

Sendung: Inforadio, 3.7.2020, 15:20 Uhr

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