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Audio: Antenne Brandenburg | 06.09.2022 | Oliver Meurers | Quelle: Frank Hammerschmidt/dpa

Energiekrise

Woidke kündigt ab Oktober mehr Kohlestrom aus der Lausitz an

In Brandenburg kann nach Aussagen von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in wenigen Wochen mehr Strom aus Kohle erzeugt werden. Es laufe derzeit alles planmäßig, so dass ab Oktober zwei 500-Megawatt-Blöcke des Kohlekraftwerks Jänschwalde in der Lausitz zusätzlich wieder ans Netz gehen könnten, sagte Woidke am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in der Stadt Brandenburg an der Havel. Damit leiste das Land Brandenburg einen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Dämpfung des Strompreises in Deutschland.

Treffen des Bundeskanzlers mit Ministerpräsidenten

Brandenburg will Beitrag zur Energie-Sicherheit leisten

Es sei ein gutes Gespräch gewesen, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem Treffen mit den ostdeutschen Ministerpräsidenten der Kohle-Länder Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Es habe viel Einigkeit und Zuversicht gegeben.

Ausnahmegenehmigung notwendig

Er sei zuversichtlich, dass die notwendige Ausnahmegenehmigung für die Kraftwerksblöcke rechtzeitig erteilt werden kann, sagte Regierungschef Woidke. Zugleich kritisierte er den Bund und sagte, das Erarbeiten einer Ausnahmegenehmigung sei eigentlich eine Aufgabe auf Bundesebene. Der Brandenburger Innenminister Michael Stübgen (CDU) sagte, die Lausitzer Braunkohle sei momentan unverzichtbar für die Stromerzeugung in Deutschland.

Der Kraftwerksbetreiber Leag soll die Kraftwerksblöcke E und F in Jänschwalde (Landkreis Spree-Neiße), die derzeit in Sicherheitsbereitschaft sind und keinen Strom mehr produzieren, wieder ans Netz nehmen. Bei der Ausnahmegenehmigung geht es um den Umgang mit Luftverunreinigungen.

Kindergeld, Bürgergeld, Heizgeld

Ampelkoalition legt neues Entlastungspaket über 65 Milliarden Euro vor

Zuschüsse für Rentner und Studierende, ein Nachfolger für das 9-Euro-Ticket: Die Bundesregierung hat ein neues Entlastungspaket für Bürger und Unternehmen beschlossen. Die Reaktionen aus der Region sind in weiten Teilen positiv.

Eine Milliarde Euro durch Entlastungspaket

Das Land Brandenburg rechnet damit, dass durch das Entlastungspaket des Bundes auf das Bundesland Kosten von bis zu einer Milliarde Euro zukommen. "Wenn es uns nicht gelingt, die Preisentwicklung im Energiebereich in den Griff zu bekommen, dann wird dieses Hilfspaket des Bundes nicht das letzte sein können", sagte Woidke. Wichtig sei es, gerade Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen zu unterstützen, damit sie durch diese Krise kommen können.

Die Bundesregierung hatte am Sonntag ein drittes Entlastungspaket vorgestellt und dessen Umfang die Regierung auf etwa 65 Milliarden Euro beziffert. Zu den Maßnahmen zählen beispielsweise Einmalzahlungen für Rentner und Studenten und ein Preisdeckel für einen Grundbedarf an Energie. Auch strebt die Koalition einen Nachfolger für das bundesweite Neun-Euro-Ticket an - wenn die Länder das mitfinanzieren.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.09.2022, 21:00 Uhr

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