rbb24
  1. rbb|24
Audio: Antenne Brandenburg | 17.11.2021 | Michel Nowak | Quelle: Sören Stache/dpa

Grünheide

Ministerium sieht kein Hinweis auf Schadstoffe durch Regen bei Tesla-Werk

Das Brandenburger Umweltministerium hat keine Hinweise auf Schadstoffe auf dem Gelände der Elektroautofabrik von Tesla in Grünheide (Oder-Spree) durch starken Regen Anfang November festgestellt. Nach seinen Erkenntnissen sei am 4. November kein Niederschlagswasser vorschriftswidrig versickert, sagte Umweltminister Axel Vogel (Grüne) am Mittwoch im Landtag in Potsdam auf entsprechende Fragen. Das Regenwasser sei über Schläuche außerhalb des Wasserschutzgebietes geleitet worden, damit es versickere. Es sei auch kein Niederschlagswasser in eine Fabrikhalle eingedrungen.

Verein verlangt Baustopp

Der Verein für Natur und Landschaft in Brandenburg hatte befürchtet, dass bei Regenfällen am 4. November Wasser von den Dächern und versiegelten Flächen ungefiltert in das Grundwasser gelaufen sei. Dabei könnten infolge von Rauchgasen des Testbetriebs Substanzen und weitere Schadstoffe mitgespült worden sein. Der Verein fordert einen Baustopp. Medien hatten über die Folgen der Niederschläge berichtet.

Wiederholung der Online-Erörterung läuft noch eine Woche

Tesla-Chef Elon Musk peilt an, dass die ersten Fahrzeuge in Grünheide spätestens im Dezember vom Band rollen. Der Bau der ersten Elektroautofabrik von Tesla in Europa ist weit fortgeschritten, aber die abschließende Genehmigung durch das Land Brandenburg fehlt. Bisher baut Tesla über vorzeitige Zulassungen. Derzeit läuft bis 22. November eine wiederholte Online-Erörterung von Kritikern. Umweltschützer und Anwohner hatten mehr als 800 Einwände gegen das Werk erhoben, sie kritisieren etwa einen hohen Wasserverbrauch und den Umgang mit möglichen Störfällen. Tesla weist die Kritik zurück.

Luftmessstation entspricht nicht den Standards

Unterdessen scheint nun abschließend geklärt zu sein, dass der von Anwohnern und einer Initiative beklagte zu hohe Stickstoffausstoß der Tesla-Fabrik entbehre jeder Grundlage. Eine Luftgüte-Messstation der Gemeinde hatte zu hohe Messwerte geliefert.

In einer Antwort der Landesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Fraktion BVB/Freie Wähler heißt es zwar, dass das dem Umweltministerium unterstellte Landesumweltamt bisher selbst keine Messungen der Luftgüte vorgenommen hat. Dafür kontrolliere der TÜV die Tesla-Anlagen mit Schadstoffausstoß wie etwa die etwa Schmelzöfen.

Das Ministerium Behörde bestätigte indes, dass in der Tesla-Lackierei bereits mechanische Filter mit einem sogenannten Abscheidegrad von 85 Prozent im Einsatz seien. Dort – wie auch in der Gießerei und im Karosserie-Bau – laufe mit Vorabgenehmigungen ein Testbetrieb. Für eine Luftschutzverschmutzung sieht das Amt keine gesicherten Anhaltspunkte.

Die bereits von der Gemeinde installierte Luftgüte-Station entspreche nicht geltenden Standards. Sowohl Messtechnik als auch der Standort an der Schule seien ungeeignet. Das Landesumweltamt will die Gemeinde Grünheide nun bei der künftigen Luftgüte-Überwachung unterstützen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.11.2021, 15:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen