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Audio: Antenne Brandenburg | 01.12.2022 | Martin Krauss | Quelle: dpa/Thomas Bartilla

Abschnitt Freienbrink

Tesla-Werk soll mit "komplexem Bauvorhaben" an A10 angeschlossen werden

Durch die Ansiedlung von Tesla in Grünheide kommt es auf der A10 dort zu immer mehr Verkehr. Ein neuer Abschnitt der Autobahn in Freienbrink (Nord) soll gebaut werden. Wie das aussehen soll, wird nun langsam konkreter.

Die Pläne für den geplanten Neubau der Autobahn-Anschlussstelle Freienbrink (Nord) an der A10 konkretisieren sich. Die Autobahn GmbH des Bundes hat dazu im Grünheider Ortsteil Hangelsberg (Oder-Spree) ihre bisherige Vorzugsvariante vorgestellt.

Ziel sei es, dem zu erwartenden höheren Verkehrsaufkommen durch die Ansiedlung von Tesla gerecht zu werden, erklärte Pressesprecher Ralph Brodel für die Autobahn GmbH bei dem Termin am Dienstag. Dafür wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt, deren Ergebnis ein Verkehrsknotenpunkt ist. "Also das, was wir hier machen, das ist wirklich ein sehr komplexes Bauvorhaben“, so Brodel.

Konkret sollen die beiden Anschlussstellen Freienbrink und Freienbrink-Nord nach der derzeitigen Planung miteinander verbunden werden. Nur so sei es möglich, die Leistungsfähigkeit der Autobahn und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten sowie gleichzeitig so wenig wie möglich in die Natur eingreifen zu müssen, erklärte Brodel.

Quelle: Autobahn GmbH

Dafür sind in beide Fahrtrichtungen für beide Anschlussstellen jeweils nur eine Auf- beziehungsweise Abfahrt vorgesehen. Verkehrsteilnehmer, die vom Dreieck Spreeau auf der A10 in nördliche Richtung unterwegs sind, müssen demnach bereits südlich des Tesla-Werkes von der Autobahn abfahren.

Von dort haben sie dann die Möglichkeit entweder auf die bestehende L38 südlich des Tesla-Werks weiterzufahren oder die neugeplante zweispurige Verbindungsstraße parallel zur Autobahn bis zur Anschlussstelle Freienbrink-Nord zu nutzen, um dort auf die ebenfalls neugeplante L386 zu fahren (siehe Grafik). Gleiches gilt spiegelverkehr für Verkehrsteilnehmer aus nördlicher Richtung.

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Anschlussstellen werden angepasst

Wegen der Größe des Unterfangens – immerhin müssen auf beiden Seiten der Autobahn je zwei neue Spuren gebaut und mit den Landesstraßen 38 und 386 verbunden werden – sollen auch die bestehenden Anschlussstellen Freienbrink und Erkner angepasst werden. "Wir müssen die östliche Ein- und Ausfahrt der Anschlussstelle Erkner nach Norden verlegen", sagte Brodel. Ansonsten wäre der Abstand zur Autobahnauffahrt von Freienbrink-Nord zu gering.

Weil derzeit auch die L38 auf vier Spuren ausgeweitet wird, muss zudem auch die Anschlussstelle Freienbrink erweitert werden, wie Brodel informiert: "Hinzu kommt eine zweistreifige Ein- und Ausfahrt und die Anbindung an die Anschlussstelle Freienbrink-Nord."

So sei die Autobahn GmbH weiterhin in der Vorplanung. Bislang sei nur die Machbarkeitsstudie abgeschlossen, die zu der nun vorgestellten Vorzugsvariante führte. Zudem habe die Vermessung des rund sechs Kilometer langen Autobahnabschnittes und die Kartierung von Flora und Fauna begonnen.

Quelle: rbb/Martin Krauss

Hinweise von Anwohnern werden aufgenommen

Die Bürgerdialoge würden noch einem anderen Zweck dienen, erklärte Pressesprecher Brodel. So sollen Hinweise von Anwohnern und aus der Bevölkerung in die Planungen mitaufgenommen werden. Als Beispiele nannte Ralph Brodel Hinweise zu heimischen Tierarten, die Radwege-Anbindung oder die Verlegung der Gas-Trasse Eugal, denen die Autobahn GmbH mit der Vorzugsvariante versuche zu entsprechen.

"Mit dem, was die Kolleginnen und Kollegen heute vorgestellt haben, da nähern wir uns wirklich dem Planungsentwurf", so Brodel. Nach derzeitigem Stand gehe er davon aus, dass die Vorplanung 2024 abgeschlossen sein wird und dann das Planfeststellungsverfahren beginnen kann. Erst im Anschluss folgen Ausführungsplanung, Vergabe und schließlich die Baudurchführung.

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.12.22, 16 Uhr

Mit Material von Martin Krauß

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