rbb24
  1. rbb|24
Audio: Antenne Brandenburg | 03.06.2022 | Stefanie Fiedler | Quelle: dpa/Patrick Pleul)

Auf Brandenburger Gewässern

Wasserschutzpolizei mahnt Hobby-Kapitäne zur Vorsicht am Pfingstwochenende

Am verlängerten Wochenende werden voraussichtlich viele Kleinboote auf den Brandenburger Gewässern fahren. Die Wasserschutzpolizei warnt vor kritischen Situationen zwischen Kleinbooten und der Berufsschiffahrt.

25 Grad und Sonne soll es am kommenden Pfingstwochenende in Berlin und Brandenburg geben. Die Wasserpolizei erwartet auch deswegen viele Wassersportler und Freizeitkapitäne auf den Brandenburgern Gewässern. Der Leiter des Standortes Südbrandenburg, Heiko Juschkat, warnt unerfahrene Kleinboot-Besitzer vor Gefahren – denn viele würden die Regel ignorieren.

"Himmelfahrt und Pfingsten sind unsere Schwerpunkt-Zeiten", sagt Juschkat im Gespräch mit dem rbb. Von Seiten der Wasserschutzpolizei sei alles für das lange Pfingstwochenende vorbereitet. Er erwarte auf den Gewässern in seinem Revier viel Betrieb.

Urlaub in Brandenburg

Kanu-Verleiher machen Boote für die Saison fit

Mit dem warmen Wetter kommt Urlaub auf dem Wasser in Brandenburg wieder in Frage. Mit den steigenden Temperaturen bereiten sich auch langsam die Kanu-Verleiher vor. Schon jetzt kommen die Anfragen von Touristen.

"Man informiert sich vorher nicht"

Ein besonderes Auge werden Juschkat und seine Kollegen vor allem auf die Klein– und Hausboote haben. Denn der Mietbootverkehr hat in den vergangenen Jahren auf Brandenburgs Seen und Kanälen deutlich zugenommen. Subs, Tretboote, Motorboote oder Bungalowboote – sie sind bei Touristen sehr nachgefragt. Doch diese bewegen sich zu oft leichtfertig auf dem Wasser und begeben sich und andere in Gefahr, wie Juschkat sagt.

"Auch für sie gelten die Vorschriften", sagt der Wasserschutzpolizist. "Doch sie fahren zum Teil leichtsinnig in der Nähe von großen Schiffen." Dabei würden sie die Gefahren nicht beachten und in gesperrte Bereiche fahren, so Juschkat weiter. "Man informiert sich vorher nicht."

Besonders gefährlich sei es, wenn Hobby-Kapitäne die Fahrtroute der Berufsschiffsfahrt kreuzen. "Man muss beachten, so ein Gütermotorschiff hat einen Anhalteweg von 500 Meter bis ein Kilometer, bis er steht", sagt Juschkat. Strömungen können dabei Hobby-Skippern erhebliche Probleme bereiten, "hin bis zur Beschädigung".

Schleusen und Hausboote besonders problematisch

Diese Konfliktsituationen auf dem Wasser kennt auch Falk Dröscher. "Unser Schiff wiegt 220 Tonnen und reagiert nicht so wie ein Boot, was viele Hobby-Kapitäne denken", sagt der Schiffsführer, der seit 1998 mit dem Fahrgastschiff MS Bad Saarow auf dem Scharmützelsee (Landkreis Oder-Spree) unterwegs ist.

"Schwierigkeiten haben wir, wenn wir den See verlassen. Wir haben sehr enge Kanäle und kommen gerade so um die Kurven", sagt Dröscher. Problematisch seien oft die Hausboote auf dem Kanal. Diese seien zu Breit, so der Kapitän. "Den Leuten auf den Hausbooten fehlt oft die Erfahrung."

Schleuse gelten für die Wasserschutzpolizei als Unfallschwerpunkte. Das sehe auch der Kapitän Dröscher so: Der MS Bad Saarow sei 32 Meter lang, die Schleuse habe nur 34 Meter. An jeder Seite gebe es nur 10 Zentimeter Platz. "Es ist immer eine knappe Sache", sagt Dröscher.

Die Wasserschutzpolizei empfiehlt allen Wassersportlern und Freizeitkapitänen mit wenig Erfahrung, sich vorher über die Regeln auf dem Wasser zu informieren. Das geht unter anderem auf der Webseite ELWIS vom Wasserschifffahrtsamt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.06.2022, 16:30 Uhr

Mit Material von Stefanie Fiedler

Artikel im mobilen Angebot lesen