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Audio: Antenne Brandenburg | 23.03.2022 | Philip Brandenburg | Quelle: Patrick Pleul/dpa

Blick nach vorne

Wie geht es weiter nach der Tesla-Eröffnung in und um Grünheide?

Nachdem Tesla am Dienstag die ersten Autos aus seiner Grünheider Fabrik an Kunden übergeben hat, will das Unternehmen nun sein Werk weiter ausbauen. Bis zur Massenproduktion ist es noch ein weiter Weg.

Die am Dienstag ausgelieferten 30 "Modell Y" hatten eher symbolischen Wert. Um richtig auf dem europäischen Elektro-Automarkt angreifen zu können, muss Tesla möglichst schnell die Massenproduktion im Grünheider Werk anfahren. Schon im Oktober vergangenen Jahres bezeichnete Elon Musk das als echte Herausforderung. "Der Produktionsbeginn ist nicht so wichtig. Die Massenproduktion ist der schwierige Teil. Die verlangt unheimlich viel Arbeit ab und wir brauchen viele talentierte, hart arbeitende Menschen, um das zu schaffen. Das ist superschwierig. Ich kann das gar nicht genug betonen", erklärte Musk damals.

Tausende Arbeitskräfte für Grünheide gesucht

Deshalb wird Tesla also weiter fleißig einstellen müssen. Derzeit arbeiten gut 3.000 Menschen in Grünheide. Für die Massenproduktion braucht Tesla aber mindestens 10.000 Mitarbeiter. Außerdem will Tesla noch in diesem Jahr eine zweite Produktionsstraße einrichten. Dann könnten schon im kommenden Jahr hunderttausende Teslas vom Band laufen.

Aber in Ostbrandenburg sollen nicht nur Autos entstehen. Tesla baut außerdem an einer Batteriefabrik, die noch dieses Jahr an den Start gehen soll. Und Elon Musk gab am Dienstag einen Hinweis auf weitere Produkte, die eventuell auch in Grünheide entstehen könnten. "Wir werden außerdem Stromspeicher herstellen. Das wird sehr wichtig, um erneuerbare Energien auch speichern zu können. Wir sind extrem zuversichtlich, dass die Welt die Wende zu einer Zukunft mit nachhaltiger Energie schaffen kann - mit einer Kombination aus Solar, Wind, Stromspeichern und elektrischen Autos", unterstrich der Tech-Milliardär.

Weitere Tesla-Produkte in der Pipeline

Das heißt, eventuell gibt es bald Megabatterien auch als Stromspeicher fürs Zuhause "Made in Grünheide". Tesla hat außerdem angekündigt, alle seine Standorte mit Fabriken fürs Batterierecycling auszustatten. Und das soll noch nicht alles sein. Schließlich will Tesla auch weitere Teile wie Stoßstangen, die derzeit noch zugeliefert werden, in Grünheide produzieren.

Aber nicht nur Tesla hat noch einige Herausforderungen vor der Brust. Auch die Region ist gefragt, sagt Martin Gornig vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. "Für die Region fängt die Arbeit auch erst an, denn es soll nicht nur ein Auto produziert werden, was dort vom Band läuft, sondern man will auch technologisch die Region etablieren als Elektromobilitäts-Zentrum in Europa."

Erste Zulieferer bereits da

Dafür braucht es vor allem Zulieferbetriebe. Einige sind schon da, zum Beispiel BASF in Schwarzheide oder Rock Tech Lithium in Guben. Damit weitere kommen können, muss Brandenburg schnell für mehr Gewerbegrundstücke und ausreichend Wasser sorgen. Aber erste Schritte sind gemacht auf Brandenburgs Weg zum E-Mobilitäts-Standort.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.03.2022, 15:40 Uhr

Mit Material von Philip Barnstorf

 

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