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Quelle: dpa/Nestor Bachmann

Neue Zahlen für Berlin und Brandenburg

Positiver Trend auf dem Arbeitsmarkt hält an

Zwischen Corona-Angst und Handelsstreitigkeiten leidet aktuell die weltweite Wirtschaft. Auch in Deutschland sind Unternehmer verunsichert. Doch zumindest in Berlin und Brandenburg merkt man davon auf dem Arbeitsmarkt nichts: Es geht weiter bergauf.  

Die Entwicklung de Arbeitsmarktes in Berlin und Brandenburg trotzt weiterhin der allgemeinen Eintrübung des wirtschaftlichen Klimas. Das zeigen Zahlen, die die Bundesagentur für Arbeit am Freitag veröffentlicht hat.

Demnach waren im Februar in Berlin 156.590 Menschen ohne Arbeit, rund 3.300 weniger als im Monat davor. Der Rückgang ist laut Bundesagentur für Arbeit stärker als in den Vorjahren. Die Arbeitslosenquote sank auf um 0,2 Prozentpunkt auf 8 Prozent.

Noch positiver ist die Statistik für Brandenburg. Hier registrierten die Arbeitsagenturen
und Jobcenter 78.700 arbeitslose Männer und Frauen. Das ist der niedrigste Stand in einem Monat Februar seit 1991. Die Zahl der Arbeitslosen liegt demnach um 7.387 niedriger als im Februar 2019. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,9 Prozent, 0,1 Prozentpunkte weniger als im Januar und 0,6 Prozentpunkte weniger als im Februar 2019.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland insgesamt ist im Februar im Vergleich zum Januar um 30.000 auf 2,396 Millionen zurückgegangen. Das sind bei einer Quote von weiterhin 5,3 Prozent aber 23.000 mehr als noch vor einem Jahr. "Am Arbeitsmarkt zeigen sich weiterhin Spuren der konjunkturellen Schwäche", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Detlef Scheele. Volkswirte hatten zuletzt ihre Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft noch einmal nach unten korrigiert.

Boom-Branchen: IT-Wirtschaft, Bildung und Gesundheit

"Der milde Winter trägt dazu bei, dass in witterungsabhängigen Branchen früher begonnen wird", sagte Bernd Becking, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit. "Ein großes Plus an Jobs verbuchten in den letzten zwölf Monaten die Bereiche Information und Kommunikation, Erziehung und Unterricht, die Gesundheitswirtschaft sowie viele Dienstleistungsbereiche."

Besonders erfreulich sei die positive Entwicklung bei Langzeitarbeitslosen: Laut Becking ist Zahl der Menschen, die ein Jahr und länger arbeitslos sind, innerhalb eines Jahres in Berlin um mehr als 1.800 gesunken, in Brandenburg um 4.200.

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Becking rechnet damit, dass durch das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das ab 1. März gilt, mehr ausgebildete Fachkräfte aus Staaten außerhalb der Europäischen Union in die Region kommen werden. "Weiterbildung muss ein dauerhafter Bestandteil des Arbeitslebens werden", so Becking. Man werde deshalb weiter daran arbeiten, mehr Frauen und Alleinerziehende in Jobs zu bekommen und Arbeitslose "durch Qualifizierung für neue Aufgaben fit zu machen".  

Kurzarbeit durch Coronavirus

Die Bundesagentur für Arbeit geht von einem bundesweiten Anstieg bei der Kurzarbeit aus. Bis März werde die Zahl der Kurzarbeiter von derzeit rund 90.000 auf 124.000 ansteigen. Damit liegt die Kurzarbeit derzeit leicht über dem Niveau der europäischen Staatsschuldenkrise in den Jahren 2012/2013, aber weiterhin deutlich unter den Zahlen aus der Finanzkrise 2008/2009, als in Deutschland mehr als 1,4 Millionen Menschen Kurzarbeitergeld in Anspruch nahmen.

Die Bundesagentur weist darauf hin, dass Beschäftigte, deren Betriebe vom neuartigen Coronavirus betroffen sind, ebenfalls Kurzarbeitergeld erhalten könnten. "Der Anspruch auf
Kurzarbeitergeld muss grundsätzlich auf einem unabwendbaren Ereignis oder wirtschaftlichen Gründen beruhen. Dies trifft etwa dann zu, wenn Lieferungen ausbleiben und die Produktion eingeschränkt werden muss", teilte die Bundesagentur am Freitag mit.

Sendung:  Inforadio, 28.02.2020, 10:00 Uhr

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