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Audio: rbb 88.8 | Mi 24.08.22 | Quelle: dpa/Andre Havergo

16 Prozent des Personals müssen gehen

Berliner E-Scooter-Verleiher Tier streicht 180 Arbeitsplätze

Der Berliner E-Scooter-Anbieter Tier will Kosten sparen und streicht rund 180 Arbeitsplätze, den Großteil davon in der deutschen Hauptstadt.

Angesichts des immer schwierigeren finanziellen Umfelds für Tech-Startups werde das Unternehmen seine kostspielige Wachstums- und Expansionsstrategie der vergangenen Jahre beenden, schrieb Tier-Chef Lawrence Leuschner in einem unternehmenseigenen Blog an die Beschäftigten. Fortan stehe die Profitabilität des Dienstes im Fokus. Im kommenden Jahr will Tier mit seinen Angeboten Geld verdienen. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" berichtet.

Kritik vom Fußgänger-Verband

Berlin verschärft Regeln für das Abstellen von E-Scootern

Immer wieder werden E-Tretroller in Berlin rücksichtslos mitten auf dem Gehweg abgestellt. Die Verkehrsverwaltung will dagegen vorgehen und die Regeln für Verleiher ab September verschärfen. Der Fußgänger-Verband Fuss e. V. hält davon nichts.

Anbieter leiden unter Inflation und Energiekrise

Mit den 180 Stellen fallen eigenen Angaben zufolge rund 16 Prozent aller Arbeitsplätze weg. Insgesamt seien Stellen in 20 Ländern betroffen, hieß es. Zudem wolle Tier Projekte beenden, die zu viel kosteten und dem Ziel der Profitabilität im Wege stünden.

Hintergrund ist vor allem die zunehmende Zurückhaltung von Investoren bei Tech- und Dienstleistungs-Startups. Die Dienste profitierten während der Corona-Krise häufig von hoher Nachfrage, an Geldgebern gab es keinen Mangel. Das hat sich mit der starken Inflation und der Energiekrise geändert.

Hinzu kommt in Berlin politischer Druck: Die Verkehrsverwaltung will die Regeln für die Anbieter von E-Scootern zum 1. September verschärfen. Konkret sollen die Verleiher ausdrücklich darauf verpflichtet werden, dass Nutzer die Fahrzeuge so abstellen, dass kein Dritter gefährdet, belästigt oder behindert wird. Beim Abstellen der E-Tretroller auf Gehwegen müsse eine "Restgehwegbreite von mindestens 2,30 Meter" frei bleiben.

Sendung: rbb 88.8, 24. August 2022, 13 Uhr

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