16 Prozent des Personals müssen gehen - Berliner E-Scooter-Verleiher Tier streicht 180 Arbeitsplätze

Mi 24.08.22 | 14:29 Uhr
  19
eScooter von Tier (Quelle: dpa/Andre Havergo)
Audio: rbb 88.8 | Mi 24.08.22 | Bild: dpa/Andre Havergo

Der Berliner E-Scooter-Anbieter Tier will Kosten sparen und streicht rund 180 Arbeitsplätze, den Großteil davon in der deutschen Hauptstadt.

Angesichts des immer schwierigeren finanziellen Umfelds für Tech-Startups werde das Unternehmen seine kostspielige Wachstums- und Expansionsstrategie der vergangenen Jahre beenden, schrieb Tier-Chef Lawrence Leuschner in einem unternehmenseigenen Blog an die Beschäftigten. Fortan stehe die Profitabilität des Dienstes im Fokus. Im kommenden Jahr will Tier mit seinen Angeboten Geld verdienen. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" berichtet.

Anbieter leiden unter Inflation und Energiekrise

Mit den 180 Stellen fallen eigenen Angaben zufolge rund 16 Prozent aller Arbeitsplätze weg. Insgesamt seien Stellen in 20 Ländern betroffen, hieß es. Zudem wolle Tier Projekte beenden, die zu viel kosteten und dem Ziel der Profitabilität im Wege stünden.

Hintergrund ist vor allem die zunehmende Zurückhaltung von Investoren bei Tech- und Dienstleistungs-Startups. Die Dienste profitierten während der Corona-Krise häufig von hoher Nachfrage, an Geldgebern gab es keinen Mangel. Das hat sich mit der starken Inflation und der Energiekrise geändert.

Hinzu kommt in Berlin politischer Druck: Die Verkehrsverwaltung will die Regeln für die Anbieter von E-Scootern zum 1. September verschärfen. Konkret sollen die Verleiher ausdrücklich darauf verpflichtet werden, dass Nutzer die Fahrzeuge so abstellen, dass kein Dritter gefährdet, belästigt oder behindert wird. Beim Abstellen der E-Tretroller auf Gehwegen müsse eine "Restgehwegbreite von mindestens 2,30 Meter" frei bleiben.

Sendung: rbb 88.8, 24. August 2022, 13 Uhr

19 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 19.

    Einige Nutzer, die sich nicht an Regeln halten? Einige? Nein, es ist der geringste Teil. Trotzdem darf dieser Schrott, der so sinnvoll wie ein Furunkel am Hintern ist, gerne entgültig verschwinden.

  2. 18.

    Hurra, es tut sich endlich was bei der "Mikromobilität". Hoffentlich verschwinden die Dinger bald mehr und mehr aus dem Stadtbild.
    Bin schon sehr gespannt auf die Umsetzung. Es wird wahrscheinlich nichts passieren, außer dass die Miete hoffentlich bald so teuer ist, dass auch Touris endlich wieder ihr Füße nutzen.

  3. 17.

    Dann würden die Fahrer diesen neumodischen Fahrrad-SUV, neudeutsch und total innovativ und umweltfreundlich und voll im Trend, zu einer wirklichen Gefahr für die Fußgänger werden, was sie jetzt schon sind.

  4. 16.

    >"naja es ist und war ein Modetrend"
    Zumal die meisten Arbeitsplätze bei diesen Unternehmen eher "prikär" sind. Die Einsammler, Reparierer und Auflader konnten da nun wirklich nicht leben von.

  5. 15.

    "Berliner E-Scooter-Verleiher Tier streicht 180 Arbeitsplätze" naja es ist und war ein Modetrend. Wenn die Luft raus ist muss man gesund schrumpfen.

  6. 14.

    Die Roller sofort und komplett verbieten und für Fahrräder endlich Hellm/Kennzeichenplicht und Versicherungpflicht dann ist endlich wieder mal Platz auf Gehwegen und Straßen....

  7. 13.

    Stimmt, die würden ganz schnell auf "Autoparkplätze" umgeparkt werden.

  8. 11.

    Das ist das Problem bei Leihsachen. Es gehört mir nicht also gehe ich damit um wie ich will... Mit eigenen Sachen würde man so nicht umgehen. Wer E-Scooter fahren will soll sich einen kaufen und gut ist. Dann landen auch weniger in der Spree weil man seinen eigenen Scooter sicher anschließt oder sonst wie sichert. Alternative ist entsprechende Strafen auf zu erlegen nur das nützt ja nichts wenn irgend welche Idioten die Roller durch die Gegend werfen und das sind 100% nicht die, die sich die Dinger leihen.

  9. 10.

    Es werden ja nicht weniger Roller, "nur" weniger Mitarbeiter. Kann mir eigentlich wer eines dieser ominösen Start-Ups nennen, die nicht auf der Aubeutung seiner Mitarbeiter setzt? Mit fällt keines ein.

  10. 9.

    Ich stimme den Vorrednern absolut zu. Diese Touristen Scooter sollten bitte möglichst schnell wieder komplett aus dem Stadtbild verschwinden. Auf Betrunkene, die zu zweit damit über den Bürgersteig donnern, kann ich verzichten.

  11. 8.

    Die Meldung verstärkt nur den Eindruck, dass es mit diesem Spielzeug langsam bergab geht. Gut so, ich werde die überall rücksichtlos hingestellten bzw. hingeschmissenen Stolperfallen jedenfalls nicht vermissen, und auch nicht ihre beliebig umherfahrenden Nutzer....

  12. 7.

    Warum stellt man diese Dinger nicht auf Radwege ab, dann würden sie sehr schnell verschwinden.

  13. 6.

    Die e-Scooter an sich sind nicht das Problem. Das sind so einige Nutzer die sich nicht an Regeln halten und die Dinger oft so bescheuert abstellellen. Da muss es deutlich mehr Sanktionen vom Anbieter geben.

  14. 5.

    Es gab im Vorfeld genügend Stimmen, die vor dem E-Stehroll-Chaos gewarnt hatten. RRG wollte nicht auf andere Städte mit schlechten Erfahrungen hören. Wen jetzt Tier (oder der RBB) im letzte Absatz rumjammert, dass deren Geschäftsmodell nur in einer rechtlichen Grauzone geduldet von Polizei und Ordnungsämtern funktioniert, haben die etwas grundsätzliches falsch gemacht.

  15. 4.

    Die Streichung von 100 Prozent dieser E-Scooter-Pest wäre mir deutlich lieber.

  16. 3.

    Weniger dieser Stolperfallen ist kein Verlust

  17. 2.

    Also ich würde es begrüßen wenn die Anbieter sich alle aus dem Markt verabschieden. Die Roller sind allgemein ein Ärgernis.

  18. 1.

    Die sollen mal besser ganz verschwinden.

Nächster Artikel