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Quelle: imago images/Juergen Blume

Forderungen an den Bund

Verband warnt vor Engpässen bei medizinischem Cannabis

Der Branchenverband Cannabiswirtschaft (BVCW) fürchtet, dass Lieferengpässe bei medizinischem Cannabis wegen der Corona-Krise drohen könnten. So würden Patienten leiden, die auf diese Medizin angewiesen sind und ohne kein schmerzfreies Leben führen können, teilte am Montag Stefan Meyer, Präsident des BVCW mit: "Wir sind besorgt, dass das Recht eines Patienten auf ein schmerzfreies Leben, insbesondere das der Palliativpatienten, in der derzeitigen Corona-Krise gefährdet ist."

Außerdem würden die Cannabispatienten wegen der fehlenden Lieferungen ihre lebenswichtigen Rationen aus anderen Quellen beziehen und dadurch ihr Risiko steigern, an Covid-19 zu erkranken. Das Ansteckungsrisiko der "Risikogruppe Cannabispatient" sei zusätzlich erhöht, weil medizinischem Personal, die die Medikamente verschreiben oder ausgeben, Schutzausrüstung fehlen würde, wie Mundschutze, Desinfektionsmittel oder Handschuhe.

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Marihuana per Online-Verschreibung und Kurier

Von der Bundesregierung fordert der Verband Maßnahmen, um die Versorgung von Hanfblüten und Schutzausrüstung zu gewährleisten, so Meyer weiter. Dem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe der BVCW "kurzfristig umsetzbare Vorschläge unterbreitet".

Etwa, dass Ärzte per Videochat Patienten medizinisches Marihuana verschreiben können. Zudem müssten die kranken Menschen ihre Medizin per Kurier oder Post erhalten können, damit sie nicht Gefahr laufen, sich in Apotheken und Arztpraxen anzustecken. Dazu müssten Belege digital verschickt werden können. Schließlich solle der Bund über die vereinfachte Einfuhr von Cannabis nachdenken, heißt es in den Forderungen.

Sendung: Inforadio, 30.03.2020, 20:30 Uhr

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