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Corona-Reisebeschränkungen

Beelitzer Spargelbauern fehlt die Hälfte ihrer Erntehelfer

Auch in der Corona-Krise läuft auf den Beelitzer Spargelfeldern gerade die Ernte an. Stangen werden gestochen und für den Verkauf vorbereitet. Doch es seien zu wenige Erntehelfer aus Polen und Rumänien angereist - wohl wegen der Corona-Reisebeschränkungen, sagte Spargelbauer Ernst-August Winkelmann, Geschäftsführer eines Spargelhofes in Klaistow (Potsdam-Mittelmark), am Donnerstag.

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"Wer soll dann stechen?"

In seinem Betrieb, sowie insgesamt bei den Spargelbauern in Beelitz, fehlten laut Winkelmann etwa die Hälfte der Erntehelfer aus Osteuropa. "Es ist schon derzeit genug zu tun", sagte Winkelmann. Da werde jede Hand gebraucht. "Wenn Mitte April der Spargel richtig gut wächst, dann wird es richtig schlimm", sagte er und fügte besorgt hinzu: "Wer soll ihn dann stechen?"

Nach einem Beschluss der polnischen Regierung, müssen polnische Staatsbürger, die zum Arbeiten nach Deutschland pendeln, von Freitag an bei ihrer Rückkehr zwei Wochen in Quarantäne. Die Landesregierung in Brandenburg hatte den Pendlern aus Polen daraufhin finanzielle Hilfen versprochen, wenn sie dafür im Land bleiben. Ab Freitag würden sie pro Tag 65 Euro aus der Landeskasse erhalten sowie jedes Familienmitglied, das sich in Brandenburg aufhält, täglich 20 Euro, sagte Finanzministerin Katrin Lange (SPD) am Donnerstag dem rbb.

In Beelitz wächst Spargel auf 1.700 Hektar - die Region ist damit Brandenburgs größtes Spargelanbaugebiet. Im gesamten Land wird er auf einer Fläche von rund 3.900 Hektar angebaut. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt rund 22.200 Tonnen geerntet. Die Saison endet traditionell am 24. Juni.

Sendung: Inforadio, 26.03.2020, 18:30 Uhr

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