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Audio: rbb24 Inforadio | 11.05.2023 | Simon Brauer | Quelle: dpa/C.Hardt

Konzertkritik | Nina Chuba in Berlin

Mal aggressiv, mal melodisch

TikTok-Star, Nummer 1 in den Single- und Album-Charts: Der Wandel vom Kinderstar zum Popstar ist Nina Chuba rasant gelungen. Die Erwartungen waren dementsprechend groß beim Publikum in der ausverkauften Berliner Columbiahalle. Von Simon Brauer

Was für ein Abriss. Gut 3.500 Fans feiern Nina Chuba - und das ab dem ersten Ton. Als die Sängerin um kurz nach 20:30 Uhr die Bühne betritt, gibt es in der ausverkauften Berliner Columbiahalle kein Halten mehr: Die Menschen tanzen, schwitzen, singen und liegen sich vor Begeisterung in den Armen. Ein sehr junges und jugendliches Publikum - die wenigen Älteren, die da sind, tragen ihre Kinder mitsamt Lärmschutzkopfhörern auf den Schultern.

Lärmschutz für die Kleinsten

Bei Berlin-Konzerten sei sie immer besonders aufgeregt, sagt Nina Chuba zur Begrüßung, weil hier alle so cool seien. 2019 zog sie selbst aus Norddeutschland ins coole Berlin, wollte nicht mehr als Schauspielerin vor der Kamera stehen, sondern an ihrer Karriere als Musikerin arbeiten. Mit Erfolg: Ihr Debütalbum "Glas" erschien Ende Februar dieses Jahres und kletterte gleich auf Platz 1 der deutschen Album-Charts.

Auch live kann die 24-jährige Sängerin und Rapperin überzeugen mit ihren tanzbaren Songs, die hin und wieder an die großen Vorbilder Peter Fox und Seeed erinnern, sich aber auch mal Richtung Party-Techno drehen. Auch wenn Chuba mit vollem Einsatz singt und rappt - mal aggressiv und mal melodisch - so klingt es beim Konzert leider nicht immer so brillant wie auf dem sauber produzierten Album, weil die wummernden Bässe in der Columbiahalle einige Feinheiten übertönen.

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Alle sind cool in Berlin

Mit Nina Chuba auf der Bühne sind ein Schlagzeuger und ein zweiter Musiker, der zwischen Gitarre und Keyboard hin und her wechselt - wobei bei beiden den ganzen Abend über nicht eindeutig erkennbar ist, was sie tatsächlich spielen und wieviel vom fulminanten Bandsound als Playback zugespielt wird. Höhepunkt des Abends: Chubas Nummer-1-Hit aus dem vergangenen Jahr, "Wildberry Lillet".

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Ein schöner Gegensatz zum wuchtigen und selbstbewussten Sound sind Nina Chubas Ansagen, die so gar nicht inszeniert und fast kindlich klingen. Das macht sie nahbar und sympathisch - und zeigt, dass sie eben noch nicht der perfekte Popstar ist, eher sondern die gute Freundin, mit der man über alles reden kann.

Optimistischer Sound für die Zukunft

Nach einer Stunde und 20 Minuten ist sie vorbei: die heißeste Konzertnacht des Monats Mai dank Nina Chuba. Wenn das der Sound der Jugend ist, können wir optimistisch in die Zukunft blicken.

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.05.2023, 5 Uhr

Beitrag von Simon Brauer

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