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Quelle: dpa/Marijan Murat

Gegen Streik an Abiturtermin

Vorsitzende der Schulleitervereinigung verlässt GEW aus Protest

Aus Ärger über den Termin für den Warnstreik der Lehrergewerkschaft GEW in Berlin am 7. April, ist die Vorsitzende der Schulleitervereinigung der GEW, Gunilla Neukirchen, aus ihrer Gewerkschaft ausgetreten, wie sie dem rbb am Freitag mitteilte.

Zunächst hatte Neukirchen in dieser Woche als Reaktion auf den Warnstreiktermin ihr Amt als Vorsitzende der Schulleitervereinigung niedergelegt, nun hat sie die GEW ganz verlassen.

Neukirchen will mit ihrem Austritt zum Nachdenken anregen

Grund für den Schritt ist ihren Angaben zufolge, dass am 7. April, dem geplanten Streiktag, Abiturprüfungen anstehen. Die drohen durch den Streik an einigen Schulen beeinträchtigt zu werden. Neukirchen findet es unzumutbar, an so einem Tag zum Warnstreik aufzurufen. Der Streik schade vor allem den Schülerinnen und Schülern und damit denen, die in den vergangenen Jahren so viel haben in Kauf nehmen müssen, sagte Neukirchen dem rbb.

Mit ihrem Austritt aus der GEW wolle sie ein Zeichen setzen, um ein Nachdenken über den Kurs der GEW in Berlin anzuregen. Das Ziel, das die Gewerkschaft mit dem Warnstreik verfolgt, hält die ehemalige Vorsitzende der Schulleitervereinigung für richtig. Ziel der Gewerkschaft sind kleinere Klassen und eine bessere Lehrkräfteausstattung der Schulen. Das seien aber langfristige Ziele der GEW, daher gebe es aus Sicht Neukirchens keinen Grund, an einem Abiturprüfungstag kurzfristig einen Warnstreik anzusetzen.

Andere Termine wären möglich gewesen

Der Vorsitzende der GEW Berlin, Tom Erdmann, verteidigte gegenüber dem rbb den Termin für den Warnstreik. Die letzten Tage der Unterrichtszeit seien für manche Schüler noch wichtig, um Leistungen für Jahrgangsnoten zu erbringen. Insofern hält er es nicht für besser, wenn der Warnstreiktag auf einen Tag ohne Abiprüfung gefallen wäre.

Möglich wären solche Termine gewesen, gibt er an. Die ersten Abiturprüfungen finden am Mittwoch, den 6. April statt.

Sendung: Fritz, 29.03.2022, 17:30 Uhr

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