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Audio: rbb24 Inforadio | 04.08.2022 | Peter Klinke | Quelle: imago images/Jürgen Hanel

Ursprüngliche Blockade verboten

Musiker protestieren auf A103-Brücke gegen Autobahnausbau

Unter dem Motto "Musizieren statt betonieren" haben rund 100 Musiker und Chorsänger in Berlin-Friedenau gegen den weiteren Ausbau der Stadtautobahn protestiert. Allerdings mussten sie für ihr Konzert am Donnerstag kurzfristig umdisponieren: Anstatt wie eigentlich vorgesehen auf der Autobahn präsentierten sie ihr musikalisches Programm auf einer Brücke über die Autobahn zum Besten. Denn die Polizei untersagte kurz zuvor die auf der A103 an der Anschlussstelle Saarstraße geplante Blockade.

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Polizei verweist auf Sperrung der Avus

Als Grund nannte ein Polizeisprecher die Vollsperrung auf der weiter westlich gelegenen Autobahn 115 (Avus) wegen des Waldbrandes im Grunewald. Um zusätzliches Verkehrschaos zu vermeiden, müsse die A103 als weitere wichtige Route in die Berliner Innenstadt frei bleiben.

Den Veranstaltern von der Initiative "Lebenslaute" wurden zwei alternative Standorte angeboten. Nach interner Beratung entschieden sich diese für einen davon, nämlich die Friedenauer Brücke über die A103 an der Anschlussstelle Saarstraße. Zwar wird auch diese Brücke normalerweise von vielen Autos befahren. Aber die Verkehrsbehinderungen infolge des Straßenkonzerts waren deutlich geringer als im Falle einer Blockade der Autobahn. Eine Buslinie musste allerdings laut Verkehrsinformationszentrale zeitweise eingestellt werden.

Ein Sprecher der Initiative übte Kritik am Vorgehen der Polizei und sprach von "Willkür" und "Rechtsbruch". "Wir behalten uns weitere - auch rechtliche - Schritte vor", sagte er.

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Musiker besetzten Baustelle in Treptow

Am Donnerstagmorgen hatte die Musik-Aktionsgruppe "Lebenslaute" bereits eine mehrstündige Baustellenbesetzung durchgeführt. Nach mehr als drei Stunden hätten die Demonstranten die Baustelle im Stadtteil Treptow wieder verlassen, erklärte ein Polizeisprecher. Gegen den Versammlungsleiter sei eine Anzeige unter anderem wegen Hausfriedensbruchs aufgenommen worden.

Die Polizei sprach von 30 bis 40 Besetzern. Die Aktionsgruppe teilte mit, ab 6.45 Uhr mit insgesamt 90 Menschen auf der Baustelle zwischen Kiefholzstraße, Ringbahn, Elsenstraße und Am Treptower Park präsent gewesen zu sein.

Sendung: rbb24 Inforadio, 4. August 2022, 18 Uhr

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