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Audio: rbb 88.8 | 10.10.2022 | Markus Freim | Quelle: dpa/Rolf Zöllner

Pendelverkehr eingerichtet

Tunnel der U2 in Berlin beschädigt

Weil es beim Bau eines Hochhauses am Alexanderplatz offensichtlich Probleme gibt, ist der U-Bahnverkehr der U2 in nächster Zeit eingeschränkt. Ein Überwachungssytem der BVG hat Verschiebungen im Tunnel festgestellt.

Die U2 fährt zwischen den Bahnhöfen Senefelderplatz und Klosterstraße bis auf Weiteres im 15-Minuten-Pendelverkehr. Grund ist ein Schaden am U-Bahn-Tunnel Höhe Alexanderplatz. Dort sind Risse in der Wand aufgetaucht und der Tunnel hat sich leicht abgesetzt. Das bestätigte die BVG dem rbb am Montag. Oberhalb des U-Bahn-Tunnels wird derzeit gebaut. Ob es einen Zusammenhang gibt, steht noch nicht fest.

Quelle: BVG | Quelle: BVG

Ergebnis in zwei Wochen erwartet

Am Alexanderplatz wird ein neues Hochhaus gebaut. Die Baugrube für das neue Gebäude wird in unmittelbarer Nähe zu den Gleisen der U-Bahnlinie U2 ausgehoben. Die BVG hat deswegen ein Überwachungssystem eingebaut, um mögliche Schäden an den Gleisanlagen frühzeitig erkennen zu können, sagte BVG-Sprecher Jannes Schwentu auf rbb-Anfrage. "Wir haben gemessen, dass sich der Tunnel leicht gesetzt, also leicht bewegt hat." Deshalb habe die BVG entschieden, die U2 sicherheitshalber nur noch auf einem der beiden Gleise fahren zu lassen. Dafür hat das Unternehmen einen Pendelverkehr eingerichtet.

In den nächsten Tagen und Wochen sollen Bauexperten den Tunnel untersuchen. Sie müssen feststellen, ob die Bauarbeiten des neu entstehenden Hochhauses Schuld an den Rissen im Tunnel sind oder nicht. Außerdem müssen sie entscheiden, ob es Reparaturen im U-Bahn-Tunnel geben wird. "Bis ein Ergebnis vorliegt, kann es zwei Wochen dauern", erklärt Schwentu.

Solange die Experten den Tunnel und die Baustelle untersuchen, fährt die U2 weiter im Pendelverkehr. Schwentu betont aber, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gibt. "Wir fahren weiter durch den Tunnel, weil wir keine Einsturzgefahr sehen. Sonst würden wir das direkt stoppen."

Beeinträchtigung durch Hochhausbau

U2 fährt am Alexanderplatz vorsichtshalber nur eingleisig

Ursache noch nicht geklärt

Die Immobilienfirma Covivio errichtet ein neues Hochhaus am Alexanderplatz. Es soll ein sogenanntes “Mixed-Used-Project" werden. Ein Gebäude mit verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten. In dem Hochhaus plant die Immobilienfirma auf 60.000 Quatdratmetern Büros, Geschäfte und Wohnungen.

Ob die Aushebung der Baugrube den U-Bahn-Tunnel der U2 beschädigt hat, kann das Unternehmen nicht bestätigen. "Gemeinsam arbeiten die BVG, Bauunternehmen, Ingenieurbüros und Covivio intensiv an der Ursachenforschung und Lösung”, sagt die Pressesprecherin Barbara Lipke. "Vorsorglich haben wir die Bauarbeiten auf unserer Baustelle bereits vor ein paar Tagen eingestellt." Das neue Hochhaus soll 2026 fertiggestellt werden.

Fahrgastverband kritisiert BVG

"Die BVG hätte besser informieren müssen", findet Jens Wieseke, der Sprecher des Berliner Fahrgastverbandes IDEG. "Sie haben zwar eine Pressemitteilung rausgegeben, aber den Wichtigsten, den Kunden, hat man es nicht gesagt". Wieseke kritisiert, dass die BVG Kanäle wie Twitter nicht genutzt hat, um zu informieren. "Man kann den Fahrgästen nur raten, das Gebiet weiträumig zu umfahren".

U2 mehrmals unterbrochen

Wer dieser Tage mit der U2 unterwegs ist, braucht Geduld. Zwischen Pankow und Senefelderplatz fährt die U-Bahn regulär. Weiter geht es dann zwischen dem Senefelderplatz und dem U-Bahnhof Klosterstraße mit einem eingleisigen Pendelverkehr im 15-Minuten-Takt. Die nächsten sechs Stationen bis zum Potsdamer Platz können Passagiere wieder regulär fahren. Von dort geht es dann mit dem Pendelverkehr 2 Stationen weiter bis zum Gleisdreieck. Passagiere müssen dann erneut umsteigen, um mit der U12 nach Ruhleben zu fahren.

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.10.2022, 18:30 Uhr

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