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Video: rbb24 Abendschau | 07.10.2022 | Arndt Breitfeld | Quelle: dpa/Thomas Bartilla

Energiespar-Konzept

"Festival of Lights" startet mit mehr LED und an weniger Orten

Das "Festival of Lights" lässt Berlin auch in diesem Jahr wieder erstrahlen - in einer etwas abgespeckten Version. Denn das Event braucht eigentlich viel Energie. Doch die Organisatoren gehen diesmal mit einem neuen Engergiespar-Konzept an den Start.

Trotz Energiekrise und den Maßnahmen des Senats, weniger Bauwerke in der Stadt zu beleuchten, beginnt am Freitagabend das traditionelle Berliner "Festival of Lights".

In etwas reduzierter und energiesparender Form werden an 35 Orten 70 "Lichtkunstwerke" präsentiert. Dabei werden Wahrzeichen wie das Brandenburger Tor, der Fernsehturm, der Potsdamer Platz, das Schloss Charlottenburg sowie bestimmte Orte wie der Bebelplatz mit 3D-Bildern angestrahlt oder dort "Lichtskulpturen" gezeigt.

Gasknappheit und steigende Preise

Berlin schaltet Beleuchtung von mehr als 200 Bauwerken ab

Der Berliner Senat will angesichts steigender Strom- und Gaspreise einen Beitrag zum Energiesparen leisten. Schon in dieser Nacht sollen einige Sehenswürdigkeiten im Bezirk Mitte deshalb im Dunkeln bleiben - weitere sollen folgen.

Strombedarf um 75 Prozent gesenkt

Im Vorfeld wurde kritisiert, dass das Festival angesichts der Energieknappheit überhaupt stattfinden soll. Leiterin Birgit Zander verteidigte im Interview mit dem rbb, dass die 18. Ausgabe in diesem speziellen Jahr überhaupt stattfindet. "Kunst und Kultur sind wichtige Güter unserer Gesellschaft und es passt, weil es ein kostenloser Zugang zur Kultur ist", so Zander.

Es soll dieses Mal weniger Energie verbraucht werden, wofür ein spezielles Konzept entwickelt worden sei, sagte Zander weiter im Interview mit rbb 88,8. Man sei sich der Verantwortung bewusst. Auch sei man nicht mehr auf das gesamte Stadtgebiet verteilt. Die Zahl der Orte wurde verringert, in früheren Jahren waren 60 Wahrzeichen und Orte Berlins beleuchtet. Zudem setze man nun auf LED-Technik. "Wir haben alles auf den Prüfstand gestellt und konnten unseren gesamten Strombedarf um 75 Prozent senken", erklärte Zander. Der Rest des Stroms stamme aus erneuerbaren Energien. "Das ist eine Selbstverständlichkeit."

Konzept zum Energiesparen

Berliner Hochschulen begrenzen Raumtemperatur auf maximal 19 Grad

Die Studenten in Berlin können im Winter weiter in Präsenz studieren, müssen sich aber warm anziehen. Denn um Energie zu sparen, soll unter anderem weniger geheizt werden. Das haben die Hochschulen mit dem Senat verabredet.

Zuschauer können die Innenstadt auf verschiedenen Lichtrouten durchstreifen. So zeigen sieben Künstler ihre Interpretationen des Festivalmottos "Vision of our Future" auf dem Fernsehturm. Im Nikolaiviertel erwachen im Schwarzlicht Märchenfiguren, Tiere und Engelsfiguren zum Leben aus Licht.

Leuchtinstallationen eine Stunde weniger beleuchtet

Zu sehen seien die Leuchtinstallationen an den zehn Abenden bis zum 16. Oktober von 19:00 bis 23:00 Uhr, also eine Stunde weniger als sonst, so Zander. Auch damit solle Energie eingespart werden.

Der Senat hatte kürzlich mitgeteilt, das "Festival of lights" sei eine privatwirtschaftliche Veranstaltung und unabhängig vom Land Berlin, allerdings appelliere man, Energiesparmaßnahmen zu prüfen und wenn möglich umzusetzen.

Außerdem sei das "Festival of Lights" ein touristisch relevantes Ereignis, das zur Attraktivität Berlins in der dunklen Jahreszeit beitrage. Man begrüße aber Anstrengungen der Tourismusbranche, Veranstaltungen energiesparender durchzuführen. Festival-Leiterin Birgit Zander bekräftigte ebenfalls, dass das Event für Hotel und Gastronmie enorm wichtig sei, vor allem in Hinblick auf die vergangenen zwei Pandemie-Jahre. "Es ist ein Wirtschaftsfaktor, der nicht wegzudenken ist aus dieser Stadt."

Sendung: rbb24 Abendschau, 07.10.2022, 19:30 Uhr

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