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Quelle: dpa/Christoph Lohse

Jahreswechsel in Brandenburg

Hunderte Einsätze für Rettungskräfte, Dutzende Körperverletzungen

Feuerwerkskörper, die Hausfassaden in Brand stecken; Bierflaschen, die auf Straßenbahnen fliegen: In der Silvesternacht hatten Polizei und Feuerwehren in Brandenburg viel zu tun. Hunderte Einsätze wurden gezählt.

Zum Jahreswechsel wurden Polizei und Feuerwehren in Brandenburg zu einer Vielzahl von Einsätzen gerufen.

Die Brandenburger Polizei meldete am Sonntagmittag, dass in der Silvesternacht insgesamt rund 600 Einsätze bewältigt worden seien, deutlich mehr als in den Silversternächten der vergangenen beiden Jahre. So habe es 27 Ruhestörungen, 59 Einsätze im Zusammenhang mit Pyrotechnik und Sachbeschädigungen sowie 74 Körperverletzungsdelikte gegeben. Zudem seien 855 Notrufe eingegangen.

Jahreswechsel in Berlin

Einsatzkräfte und Passanten in Berlin mit Böllern attackiert

In der Silvesternacht wurden Rettungskräfte in Berlin mehrfach mit Pyrotechnik angegriffen. Ein Löschfahrzeug wurde zudem schwer beschädigt. Am Rande der Silvesterparty am Brandenburger Tor kam es zu Festnahmen.

Attacken mit Pyrotechnik

Die Polizei berichtet etwa, dass gegen 1 Uhr nachts drei Unbekannte in Frankfurt (Oder) ein Einsatzfahrzeug mit Feuerwerksraketen beschossen hätten. Als Beamte die Verfolgung aufnehmen wollten, seien sie mit sogenannten "Römischen Fackeln" beschossen worden. Die Angreifer seien entkommen, hieß es.

Auch in Prenzlau (Uckermark) wurden Polizeibeamte und -fahrzeuge mit Pyrotechnik attackiert. Als zwei Beamte den Verursacher angesprochen hätten, habe dieser sofort auf sie eingeschlagen, hieß es. Der Mann sei in Gewahrsam genommen worden.

In Potsdam-Babelsberg hat eine Gruppe von mindestens zehn Personen kurz nach Mitternacht zwei vorbeifahrende Straßenbahnen mit Pyrotechnik und Bierfalschen attackiert. Wie die Polizeidirektion West mitteilte, seien an den Bahnen Fenster zu Bruch gegangen, der Schaden betrage mehrere Zehntausend Euro. Personen seien nicht zu schaden gekommen. Über den Verbleib der Angreifer machte die Polizei keine Angaben.

In Brandenburg an der Havel hat eine Feuerwerksrakete eine Hausfassade in Brand gesteckt. Laut Polizei schlug die Rakete gegen 20.30 Uhr gegen die Kunststofffassade. Die herbeigerufene Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen. Die Fassade war auf eienr Fläche von etwa 30 Quadratmetern zerstört. Verletzt wurde niemand.

Später am Abend wurde der Polizei gemeldet, dass im Stadtteil Neustadt Personen vermutlich mit einer Schreckschusswaffe Pyrotechnik verschossen hätten. Gegen 22 Uhr traf die Poliezi am Ereignisort eine Familie an und konnte eine Schreckschusspistole feststellen. Der 48-jährige Schütze hatte keine waffenrechtliche Erlaubnis. Gegen ihn werde Anzeige erstatte, teilte die Polizei mit. Die Waffe wurde eingezogen.

In den frühen Morgenstunden wurde am Sonntag zudem ein Zigarettenautomat in Neustadt gesprengt. Laut einer Zeugin hätten die Täter anschließend Zigarettenschachteln aufgesammelt und seien in verschiedene Richtungen geflohen.

Die Polizei berichtet außerdem von einer erhöhten Anzahl von Menschen, die betrunken am Steuer ihrer Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen wurden. In Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) ergab der Atemalkoholtest einer 37-jährigen Autofahrerin einen Wert von 2,45 Promille. Ihr Führerschein wurde sichergestellt und eine Blutentnahme durchgeführt. In Storkow (Oder-Spree) wurde bei einem 64 Jahre alten Radfahrer ein Promillewert von 2,52 festgestellt. Auch gegen ihn wird ermittelt.

Einsätze in der Neujahrsnacht

Feuerwehr musste mehr Brände löschen als bei letztem Vor-Corona-Silvester

Feuerwehr berichtet von Dutzenden Bränden

In vielen Orten wurde die Feuerwehr zu Einsätzen gerufen. So stand in Ahrensfelde (Barnim) am frühen Sonntagmorgen ein Garagenkomplex in Flammen. Wie die Polizei dem rbb mitteilte, wurden dabei 16 Garagen zerstört. Das Feuer konnte am frühen Morgen gelöscht werden. Die Ursache ist noch nicht bekannt.

In Hohenfinow (Barnim) brannte es bereits am frühen Silvesterabend in einer Wohnung. Auslöser war eine überlastete Kabeltrommel. Ein Bewohner des Hauses hatte von einem Nachbar Stromkabel in seine Wohnung verlegt, nachdem bei ihm der Strom ausgefallen war. Als die Polizei eintraf, habe der Mann stark alkoholisiert gewirkt, hieß es. Ein Atemalkoholtest habe einen Wert von 4,2 Promille ergeben.

In Wustermark (Havelland) ist am Bahnhof ein Fahrkartenautomat durch Feuerwerksböller beschädigt worden. Laut Polizei ist der Automat derzeit außer Betrieb.

Auf dem Gelände des Sport- und Erholungsparks in Strausberg (Märkisch-Oderland) wurden bei einem Brand ein Unterstand, Mülltonnen und ein Pkw-Anhänger zerstört. Auch die Fassade eines Bowlingscenters wurde beschädigt. Unbekannte hatten offenbar Feuerwerk abgebrannt und so das Feuer ausgelöst. Es entstand ein Sachschaden von 7.000 Euro.

In Alt-Ruppin (Ostprignitz-Ruppin) brannte ein Pkw in der Heimburger Straße. Die Feuerwehr konnte den Brand gegen 1:45 Uhr löschen. Ein Zusammenhang mit der Silvesternacht könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es.

In Beelitz (Potsdam-Mittelmark) stand kurz nach Mitternacht eine Garage in Flammen. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen. Offenbar war ein Sperrmüllhaufen neben der Garage aus bisher unbekannter Ursache in Brand geraten.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 01.01.2023, 19.30 Uhr

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