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Video: rbb|24 | 20.11.2021 | Material: rbb Spezial | Quelle: rbb

Video | Dr. Julia Fischer erklärt

Diese Gefahren gehen von hohen Inzidenzen unter Kindern aus

Dass die Inzidenzen unter den Kindern so hoch sind, hat drei Gründe. Erstens: Die hochansteckende Deltavariante herrscht vor. Zweitens: Aufgrund der Impfung sind die meisten eindämmenden Maßnahmen weggefallen. Die Folge: Wir haben insbesondere in den ungeimpften Bevölkerungsgruppen ein hohes Infektionsgeschehen, also auch unter den Kindern. Und drittens: Kaum eine Gruppe wird aktuell so häufig getestet wie Schulkinder. Bei ihnen wird also fast jede Infektion entdeckt.

Vereinzelt schwere Krankheitsverläufe und Risiko für Langzeitfolgen

Was folgt jetzt aus der hohen Inzidenz? Glücklicherweise gilt nach wie vor: Schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen durch Corona sind bei Kindern selten. Dennoch: Je höher die Inzidenzen steigen, desto mehr schwere Krankheits- und vereinzelte Todesfälle wird es auch geben. Kinder mit Vorerkrankungen sind dabei deutlich stärker gefährdet. Und es gibt ein Risiko für Langzeitfolgen. Auch wenn - oder gerade weil - noch nicht gesichert ist, wie hoch dieses Risiko ist, sollten Kinder dem Virus nicht unnötig ausgesetzt werden. Eine geringe Inzidenz unter Kindern wäre also selbstverständlich wünschenswert.

Vielleicht bald auch Impfungen von Kindern

Das gilt auch, weil Kinder gefährdete Personen anstecken können: wie Ungeimpfte oder vorerkrankte Verwandte. Allerdings: Infizierte Kinder sind nicht „gefährlicher“ als infizierte Erwachsene. Letztere können aber schwer erkranken. Und daraus folgt: Nicht die Kinder sollten sich einschränken müssen. Denn Schulschließungen und ständige Quarantäne sind laut aktuellem Wissensstand schädlicher für sie als Corona. Stattdessen müssen sich die Erwachsenen dringend impfen lassen und sich an Maßnahmen halten: Kontakte reduzieren, regelmäßig Testen, Homeoffice statt Karneval. Um sich selbst und die Kinder zu schützen.

In Zukunft kann dabei vielleicht auch die Impfung der unter 12-Jährigen helfen. Eine Entscheidung der europäischen Arzneimittelagentur diesbezüglich wird kommende Woche erwartet.

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