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Video: rbb|24 | 22.02.2021 | Material: Super.Markt | Quelle: dpa/Jana Bauch

Corona-Pandemie

Pflegende Angehörige bekommen kaum noch Beratung

Menschen, die ihre Angehörigen zuhause pflegen, bekommen durch die Quarantäneauflagen der Corona-Pandemie zu wenig Unterstützung und Hilfsangebote. Wer eine Kurzzeitpflege sucht, ist weitestgehend auf sich gestellt, denn die Angebote haben sich drastisch verringert.

Die Leiterin der Berliner Pflegeberatung Premio, Christine Schmidt-Satzkowski, beklagt gegenüber dem rbb-Verbrauchermagazin SUPER.MARKT: "Wir haben Pflegestützpunkte, die teilweise nicht besetzt sind. Die Pflegeberatung darf nicht mehr vor Ort durchgeführt werden. Wir dürfen keine Angehörigen-Pflegekurse geben, das findet alles derzeit nicht statt."

Der Beratungsbedarf sei enorm gestiegen, bestätigt auch die Leiterin der diakonischen Beratungsstelle "Pflege in Not", Gabriele Tammen-Parr. "Unsere Anrufer-Zahlen haben sich verdreifacht. Das heißt, die pflegenden Angehörigen waren wirklich in Not."

Wer sich durch eine Tagesbetreuung zeitweise von der Pflege seiner Angehörigen entlasten will, bekommt in Berlin kaum logistische Unterstützung, sondern muss jede einzelne Einrichtung abtelefonieren. Eine Liste der aktuell freien Plätze gebe es nicht, kritisiert Christine Schmidt-Satzkowski.

Laut einer aktuellen Studie zur häuslichen Pflege sagen 57 Prozent der Befragten, die Belastung sei deutlich gestiegen. 52 Prozent geben an, dass sich dadurch ihr eigener Gesundheitszustand erheblich verschlechtert hat.

Sendung: SUPER.MARKT, 22.02.2021, 20:15 Uhr

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