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Audio: Inforadio | 04.03.2021 | Kai Clement | Quelle: Reuters/Hannibal Hanschke

Auch ab 65 Jahren geeignet

Stiko empfiehlt Astrazeneca-Impfstoff nun auch für Senioren

Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca könnte ab kommender Woche auch an Personen ab 65 Jahren in Deutschland verabreicht werden. Die Ständige Impfkommission hat damit ihre frühere Entscheidung revidiert.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den Impfstoff von Astrazeneca nun auch für Personen, die älter als 65 Jahre sind. "Das ist eine gute Nachricht für alle Älteren, die auf eine Impfung warten. Sie können schneller geimpft werden", sagte Minister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag.

Eine entsprechende Stellungnahme sei fertig, hatte zuvor die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet. Nach Ablauf der Abstimmungsfrist innerhalb der Stiko am Donnerstagmittag sollten die Fachgesellschaften und die Bundesländer informiert werden. Mit der Verimpfung an Ältere könne dann in der kommenden Woche begonnen werden.

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Bislang war das Mittel in Deutschland nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen. Dies wurde damit begründet, dass an ersten Studien zur Wirksamkeit nur sehr wenige Menschen teilgenommen hatte, die älter gewesen waren. Die WHO und die Europäische Arzneimittelbehörde hatten im Gegensatz zu den deutschen Behörden darin kein Problem erkannt. Entsprechend wird der Impfstoff in anderen EU-Ländern bereits seit seiner Einführung Erwachsenen jeglichen Alters verabreicht.

Seit einigen Tagen sind nun erste Studienergebnisse aus Schottland [papers.ssrn.com] und England [khub.net] verfügbar, die legen nahe, dass der Astrazeneca-Impfstoff auch ältere Menschen zuverlässig vor schweren Krankheitsverläufen von Covid-19 schützt. Die Auswertungen haben die Daten mehrerer Millionen unter Realbedingungen Geimpfter als Grundlage. In Großbritannien wurde der Impfstoff bislang etwa 21 Millionen Menschen zur Verfügung gestellt. Die bisherige Altersbegrenzung bei der Empfehlung gilt als wichtiger Grund für die offenbar geringere Akzeptanz des Impfstoffs gegenüber anderen Präparaten in der Bevölkerung. Stiko-Chef Thomas Mertens hatte die Änderung bereits angekündigt.

Sendung: Inforadio, 04.03.2021, 13 Uhr

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