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Video: rbb|24 | 12.03.2021 | Material: Abendschau | Quelle: www.picturedesk.com

Pilotprojekt gestartet

Erste Corona-Impfdosen in Berliner Arztpraxen verimpft

In den ersten Berliner Arztpraxen werden seit Donnerstag in einem Pilotprojekt Patienten mit chronischen Erkrankungen gegen das Coronavirus geimpft. Sobald mehr Impfstoff zur Verfügung steht, sollen mehr als die momentan 137 Praxen eingebunden werden.

In Berliner Arztpraxen sind am Donnerstag die ersten Patienten gegen das Coronavirus geimpft worden. Das hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) mitgeteilt. Für ein Pilotprojekt sind den Angaben zufolge 137 Praxen ausgewählt worden. Sie laden Bestandspatienten ein, die an chronischen Erkrankungen leiden. Am Vortag hatte Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) in einem Tweet noch von 150 teilnehmenden Praxen gesprochen [twitter.com]. Davon war seitens der KV am Donnerstag nicht die Rede.

Die aktuell ausgewählten Praxen sind den Angaben zufolge meist Hausarztpraxen, aber auch Praxen für Diabetiker und Krebskranke. Die Namen der Praxen werden nicht veröffentlicht, teilte die KV auf Anfrage von rbb|24 mit. Diese Praxen würden die Patienten selbst informieren.

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Genutzt wird in den Praxen das Präparat des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca. Wegen des begrenzt verfügbaren Impfstoffs kann laut Kassenärztlicher Vereinigung nur eine bestimmte Zahl von Praxen beauftragt und beliefert werden. Allein in den vergangenen 24 Stunden hätten sich aber mehr als 350 Praxen bei einer Abfrage registrieren lassen. Sobald genug Impfstoff vorhanden sei, würden weitere Praxen schrittweise eingebunden.

"Wie viele Impfungen es pro Praxis und Tag sein werden, hängt vorrangig von den gelieferten Impfstoffmengen ab", so die KV. Es sei bedauerlich, dass zweieinhalb Monate nach dem Impfstart Ende Dezember noch immer nicht ausreichend Impfstoff verfügbar sei, um eine allgemeine Versorgung zu starten.

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Fächendeckende Impfungen in Praxen wohl erst Mitte April

Nach der Ankündigung des Bundes soll die Zahl der zur Verfügung stehenden Impfdosen im zweiten Quartal deutlich steigen. Der Impfstoff soll dann unbürokratisch über den Großhandel und die Apotheken in die Praxen kommen. Die Ärzte könnten selbst entscheiden, wer die Impfung bekommt, allerdings auf Basis der bestehenden Priorisierung der Bevölkerungsgruppen, hieß es.

Laut Bundesgesundheitsministerium benötige es für einen Start in den Praxen eine gewisse wöchentliche Mindestmenge an Impfstoff. Um dem Wunsch der Länder entsprechen zu können, ihre Impfzentren wie bisher auszulasten, könnten die Praxen wohl erst Mitte April starten.

Derzeit gibt es laut Senat in Berlin pro Tag 9.000 Impfungen in den Impfzentren und von mobilen Teams. Bis zu 20.000 Impfungen seien demnach aktuell am Tag möglich.

Brandenburg hat bereits in der vergangenen Woche damit begonnen, die ersten Corona-Schutzimpfungen durch niedergelassene Ärzte in Praxen vornehmen zu lassen. Dazu gehören Praxen in Bad Belzig (Potsdam-Mittelmark), Pritzwalk (Prignitz), Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) und Wittenberge (Prignitz).

Sendung: Abendschau, 11.03.2021, 19:30 Uhr

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