rbb|24-Datenanalyse - So viele Leben haben die Impfungen wohl schon gerettet

Do 25.03.21 | 12:46 Uhr
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Impfstart in einem Corona Impfzentrum (Quelle: dpa)
Bild: dpa

Die Impfungen in Deutschland kommen nur schleppend voran. Und dennoch haben sie schon jetzt mehr als 150.000 Menschenleben gerettet – wie viele, zeigt der regelmäßig aktualisierte rbb|24-Überblick von Haluka Maier-Borst

Es sind zähe Monate. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus dauern an. Der Frühling liegt in der Luft und zugleich in der Ferne. Und auch der Fortschritt bei den Impfungen ist langsam. Von Herdenimmunität gegen Covid-19 ist Deutschland weit entfernt.

Und dennoch kann man ebenfalls sagen: Die Impfungen haben schon jetzt rund 150.000 Menschenleben gerettet. Und jeden Tag werden es einige tausend mehr. Das ist das Ergebnis einer rbb|24-Datenanalyse. Hierbei handelt es sich zwar um eine grobe Schätzung, die aber in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern entstanden ist und aktuell gehalten wird.

Sollten die folgenden Grafiken nicht korrekt angezeigt werden, klicken Sie bitte hier.

Wie viele Leben deutschlandweit und in den einzelnen Bundesländern ungefähr gerettet wurden – das ist zum einen abhängig von einigen Grundannahmen - und zum anderen eine Frage, wie die Bundesländer aktuell ihre Impfungen durchführen.

Wie verschiedene Studien die Sterblichkeit bei Covid-19 schätzen

Die größte Differenz bei den Grundannahmen kommt daher, dass verschiedene Studien für Covid-19 je nach Altersgruppe eine andere Sterblichkeit berechnen.

Um die Unterschiede und damit auch die Unsicherheit zu illustrieren, bezieht sich rbb|24 auf drei Arbeiten aus den Fachmagazinen Nature [nature.com], British Medical Journal [bmj.com] und European Journal of Epidemiology [springer.com]. Wie sehr sich die Ergebnisse basierend auf diesen Studien unterscheiden, zeigt folgende Grafik.

(Eine detaillierte Erklärung der Methodik finden Sie am Ende des Artikels)

Grundsätzlich verweisen alle Studien darauf, dass mit zunehmendem Alter exponentiell das Risiko an Covid-19 zu sterben steigt. Doch wie hoch das Risiko konkret ist, darin unterscheiden sie sich. Dies liegt zum Teil daran, dass die Forscherinnen und Forscher die Bevölkerung in unterschiedliche Gruppen einteilen: Mal wird das Alter in Zehner-Schritten für Gruppen erhöht, mal großzügiger.

Im weiteren Verlauf des Artikels orientiert sich rbb|24 in seinen Schätzungen an der Studie des British Medical Journals. Zum einen weil die Studie relativ kleine Altersintervalle definiert und zwischen Männern und Frauen unterscheidet. Zum anderen weil sie einberechnet welcher Anteil an Menschen Vorerkrankungen hat und letztlich auch differenziert zwischen Industrienationen, Schwellenländern und Entwicklungsländern.

Wie unterschiedlich die Bundesländer die Impfstoffe verimpfen

Doch nicht nur die verschiedenen Studien führen dazu, dass die Annahmen über gerettete Menschenleben unterschiedlich ausfallen. Es gibt auch erhebliche Unterschiede darin, wie die Bundesländer beim Impfen vorgehen. Oder vereinfacht gesagt: Nicht jedes Bundesland holt das Maximum aus jeder Dosis raus.

Während die Ständige Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts empfiehlt, vor allem Menschen über 80 Jahre zu impfen [rki.de], macht laut Datenlage in einzelnen Bundesländern die Zahl der Geimpften nach Alter nicht einmal die Hälfte aus [rki.de]. Das führt auch dazu, dass die einzelnen Bundesländer unterschiedlich weit sind in der Altersreihenfolge.

Berlin, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen und Thüringen haben schon angefangen, die über 70-Jährigen einzuladen. In anderen Bundesländern wird es wohl noch eine Weile dauern, bis diese Altersgruppe dran kommt. Und das hat Folgen.

Weil das Risiko an Covid-19 zu versterben so sehr vom Alter abhängt, bedeutet es auch, dass man mit Impfungen bei den Älteren potenziell mehr Sterbefälle verhindert. Grob gesagt muss man ungefähr zehn Menschen über 80 Jahre impfen, um ein Menschenleben zu retten. Bei den Jüngeren ist das Verhältnis dagegen rund 200 zu eins.

Entsprechend unterscheidet sich die Anzahl der potenziell geretteten Leben zwischen den Bundesländern teils erheblich, obwohl man mitunter ähnlich viele Dosen bereits verimpft hat. Berlin, auch weil es früh mit den Impfungen angefangen hat und vor allem Ältere geimpft hat, steht aktuell gut da, wenn man den Daten Glauben schenken darf. In Brandenburg dagegen bleibt die geringe Verimpfung bei den Alten ein Problem.

Könnte schon eine Impfung reichen?

Aufgrund der Knappheit des Impfstoffes wird aktuell auch diskutiert, mehr Leute zumindest schon einmal mit einer Erstimpfung zu versorgen und gegebenenfalls in Kauf zu nehmen, dass sie erst etwas später ihre zweite Dosis bekommen.

Zwar besteht bei den derzeit zugelassenen Impfstoffen erst mit der zweiten Impfdosis der volle Impfschutz. Ein recht guter Teilschutz ist aber wohl auch schon durch die erste Impfung bei Biontech-Pfizer und Moderna gegeben [nejm.com]. Und der könnte tödlichen Verläufen vorbeugen. Um diesen Fall abzubilden, bieten wir bei der obersten Grafik deshalb auch die Option zwischen der Zahl der Erstimpfungen und der Zahl der Personen mit vollem Impfschutz als Grundlage der Berechnung zu wechseln.

Hier finden Sie zudem eine laufende Aktualisierung zur Zahl der Geimpften mit Erstimpfung und vollem Schutz.

Methodik:


Datengrundlage:

rbb|24 nutzt im ARD-Verbund aufbereitete Daten zu Impfungen [github.com] des RKIs, die für jedes Bundesland angeben, wie viele Dosen als Erst- und Zweitimpfung verwendet wurden und wie viele davon aufgrund welcher Indikation (Alter, Vorerkrankungen, Beruf, Pflegeheime).

Für die Infektionssterblichkeit wurden als Grundlage die Arbeiten von O'Driscoll et al. [nature.con], Ghisolfi et al. [bmj.com] und Levin et al. [springer.com] genommen. Für die Abschätzung der Vorerkrankung nutzen wir eine von Ghisolfi et al. zitierte Berechnung von Clark et al.[medrxiv.org].

Des Weiteren wurde die Bevölkerungsstruktur der einzelnen Bundesländer gemäß Daten des Statisistschen Bundesamtes mit Stand 31.12.2019 [destatis.com] genutzt.

Berechnung:

Zunächst berechnen wir, wie viele Menschen erkranken müssen, bis die Herdenimmunität erreicht ist – die Zahl der potenziell Infizierten. In Rücksprache mit Experten und angelehnt an wesentlich komplexere Modellierungen gehen wir davon aus, dass dies der Fall ist, wenn 95 Prozent der Menschen unter 65 und 80 Prozent der Menschen über 65 Jahre infiziert wurden. Der Unterschied erklärt sich dadurch, dass ältere Menschen weniger Kontakte haben als jüngere [sciencemag.com].

Basierend auf dieser Zahl an Menschen, die infiziert würden, errechnen wir mithilfe der altersspezifischen Sterblichkeit aus den Studien, wie viele Menschen sterben würden. Hierbei beachten wir neben dem Alter auch das Geschlecht und ergänzen noch zusätzlich, welcher Anteil der Bevölkerung wohl Vorerkrankungen hat und welcher nicht. So kommen wir auf die Zahl der potenziellen Toten.

Nun errechnen wir die Zahl der geretteten Leben, indem wir die Zahl der Geimpften im Vergleich zur Zahl der potenziell Infizierten setzen und dieses Verhältnis multiplizieren wir mit der Zahl der potenziellen Toten in den Altersgruppen.

Hierbei nehmen wir zunächst an, dass alle Personen, die aufgrund des Alters aktuell geimpft werden, älter als 80 sind und alle anderen jünger als 80 und sich die Impfungen zufällig über die verbleibende erwachsene Bevölkerung von 18 bis 79 Jahren verteilt. Hat allerdings ein Bundesland bereits beschlossen die nächste Altersgruppe jetzt zu impfen, wird ab diesem Zeitpunkt die Gruppe der 70- bis 79-Jähirgen bzw. 60- bis 69-Jähirgen als die Gruppe angenommen, die aktuell aufgrund der Altersindikation geimpft wird.

Ferner gehen wir davon aus, dass Geimpfte eine 99%-ige Überlebenswahrscheinlichkeit haben, denn bislang wurden in großen Analysen wie in Israel keine Sterbefälle nach Einsetzen der Wirkung der Impfungen identifiziert [zeit.de]. Weil wir aber nicht mit letzter Sicherheit dies ausschließen können, bleiben wir bei den 99%.

Außerdem, um dieser Unsicherheit zusätzlich Rechnung zu tragen und zu kennzeichnen, dass unsere Rechnung eine (grobe) Schätzung ist, runden wir auf Hunderterstellen ab. Der Code, der hinter der Berechnung steht, ist einzusehen bei Github [github.com].

Unsicherheiten:

Zum einen gibt es Unsicherheiten bei der Infektionssterblichkeitsschätzung, die die Studien mit sich bringen. Zum anderen nehmen wir Berechnungen für Vorerkrankungen in Altersgruppen auf europäischer Ebene und übertragen sie einfach auf Deutschland. Möglich wäre es, dass prozentual mehr oder weniger Menschen in Deutschland an relevanten Vorerkrankungen leiden als für Europa angenommen oder dass sich die Vorerkrankungen unterschiedlich über die Geschlechter verteilen.

Effekte, die nicht beachtet werden:

Diese Berechnung ist eine Schätzung, noch dazu eine grobe. So gehen wir vereinfachend davon aus, dass es in der Bevölkerung noch keine beachtenswerte Immunität durch bereits durchgemachte Erkrankungen gibt. Andernfalls müssten wir die Dauer der Immunität nach Erkrankung abschätzen und auch, wie viel höher die Dunkelziffer der Infektionen ist gegenüber den offiziell gemeldeten Zahlen.

Weiterhin versuchen wir nicht abzuschätzen, inwiefern Impfungen auch die Übertragung von Infektionen verhindern und damit zu einer früheren Immunität führen. Es gibt Studien sowohl für Astrazeneca [lancet.com] als auch für Biontech-Pfizer [medrxiv.org], die zeigen, dass die virale Last im Rachen nach einer Immunisierung geringer ist. Möglich ist aber auch, dass dennoch die Wahrscheinlichkeit der Übertragung gleich bleibt, weil die Infizierten ihre Erkrankung nicht spüren und entsprechend ihr Verhalten nicht anpassen.

Überhaupt unterscheiden wir auch nicht bei den Impfstoffen nach ihrer Wirksamkeit gegenüber einem Covid-19-Verlauf mit Todesfolge. Das ist zum einen dem Umstand geschuldet, dass es dafür schlicht zu wenig Daten gibt. Und zum anderen richten wir uns nach der Empfehlung der Stiko, nach der vor allem die Altersgruppen mit höherer Sterblichkeit mit dem etwas wirksameren Impfstoffen bedacht werden.

Auch nicht miteinberechnet ist die Dynamik einer Impfkampagne, wenngleich es natürlich einen Unterschied macht, ob innerhalb weniger Wochen alle geimpft werden oder das Ganze deutlich langsamer passiert.

Zuletzt ist auch nicht beachtet, inwiefern sich die Mutationen auf die aktuelle Lage auswirken. Es ist noch unklar, wie gut die Impfstoffe sich in ihrer Wirkung gegen neue Mutationen unterscheiden. Dafür gibt es ebenfalls schlicht zu wenig Daten.

Wissenschaftliche Beratung:

Michael Höhle [math.su.se], Universität Stockholm und Weitere.

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52 Kommentare

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  1. 52.

    Na, ganz sooo schnell habe ich den Beitrag nun auch nicht überflogen.
    Richtig, ja, ich hatte die Zahlen missverstanden. Matthias|FF hat mich auf den Trichter gebracht. Sorry!

    Aber das Intro kann man auch leicht missverstehen. Bei "schon jetzt gerettet" kommt man erstmal nicht auf die Idee, dass das extrapoliert gemeint ist.

    Nun gut, vielleicht bin ich allmählich überempfindlich. ;-)

  2. 51.

    Und wie viele Menschenleben haben die diversen Fehlentscheidungen der Politiker gekostet?

    Als z.B. im letzten Jahr wochenlang der Bevölkerung verklickert wurde, das das Tragen von Masken nichts bringen würde. Obwohl man gewusst hat, das diese Aussage nicht stimmt. Wie viele Menschen sind nun gestorben, weil sie dadurch keine Masken getragen haben?

    Und wie viele Menschenleben wird es eigentlich kosten, wenn man den Abstand zwischen den einzelnen Impfungen vergrößert? So weit ich weiß, gibt es dazu sogar Studien.

    Ach so, und wie viele Menschenleben würden schon gerettet sein, wenn man bei den Impfungen und beim Einkauf von Impfstoff besser und richtig gehandelt hätte.

  3. 50.

    Lieber Selbstundstaendig,

    das schreiben wir genau so auch:

    "So gehen wir vereinfachend davon aus, dass es in der Bevölkerung noch keine beachtenswerte Immunität durch bereits durchgemachte Erkrankungen gibt. Andernfalls müssten wir die Dauer der Immunität nach Erkrankung abschätzen und auch, wie viel höher die Dunkelziffer der Infektionen ist gegenüber den offiziell gemeldeten Zahlen."

    Und wir gehen eben von einem Zustand ohne Restriktionen aus. Das ist natürlich aktuell nicht der Fall, aber das wo wir ja alle eigentlich hinwollen. Entsprechend erschien das ein berechtigtes Vergleichsszenario zu sein. Wir machen aber an X Stellen deutlich, dass das Ganze eine grobe Schätzung ist.

    Grüße

    HMB

  4. 49.

    Liebe Redaktion, bei allem Respekt vor Ihren Bemühungen auch mal Positives zu berichten, möchte ich folgendes bemerken:
    Die potentiellen Strebezahlen ergeben sich bei Ihnen aus der Extrapolation aktueller Werte in die Zukunft. D.h. Sie gehen davon aus, dass die Pandemie ein Zustand und nicht ein dynamisches Geschehen ist. Dass es seit Anfang der Impfung eine bestimmte Anzahl von Menschen gibt deren Immunstatus sich verändert hat, weil sie eine Infektion durchgemacht haben und dadurch immun geworden sind lassen Sie nicht in Ihre Berechnungen mit einfließen. Jeder seit Beginn der Impfung infizierte und inzwischen genesene ist aber auch immun und sollte aus der Statistik rausgenommen werden. Im Beobachtungszeitraum gab es auch Restriktionen, die zweifelsohne einen Einfluss auf Sterbestatistiken hatten. Wer sich dem Risiko nicht aussetzt kann eigentlich nicht krank werden und sterben. Die Komplexität lässt nicht zu, dass man absolute Zahlen "potentieller Opfer" berechnet.

  5. 48.

    "So viele Leben haben die Impfungen wohl schon gerettet"

    Sicherlich eine interessante Frage. Eine andere interessante Frage wäre, wieviele Leben sind vorzeitig vernichtet worden, weil der Impfstoff fehlt?

    WELT: Eine SMS genügt, und Sekunden später erhalten die Marokkaner ihren Impftermin. Das Königreich hat Deutschland beim Impfen überholt. Und während Europa im Lockdown steckt, ist das Leben in Marokko fast wie früher.

  6. 47.

    Was soll eigentlich das ganze Geschrei wegen des AstraZeneca Impfstoffes?
    Fragt irgend jemand auch bei all den anderen Impfungen im Leben nach, ob es nicht noch irgendwo auf der Welt einen wirksameren Impfstoff gibt?
    Ich hab mir mal die Mühe gemacht und die Wirkungsgrade in Prozent diverser impfungen rausgesucht.
    Typhus 50-70%
    Windpocken 80%
    Rotavirus 75-80 %
    Pneumokokken 50%
    Mumps 85 %
    Meningokokken 83%

    Quelle: infovac informationsplattform zu Impfungen

    Na fällt dem Leser was auf? Auch all diese Impfungen haben keinen 100 prozentigen Schutz . Außerdem weiß niemand wo das Impfpräparat herkommt . Oder?
    Also was soll das Gejammer. Es gibt nach nur knapp einem Jahr mehrere Impfstoffe, die uns zu mehr als 0 % schützen können.Dank an die Forscher!
    Ein erhellendes Video fand ich unter:

    https://www.waz.de/thema/coronavirus/warum-der-impfschutz-bei-astrazeneca-bei-82-4-prozent-liegt-id231607291.html

  7. 46.

    Die Frage stellt sich doch schon lange, woher nehmen sich Politiker dass Recht, bei einer Pandemie einen Teil der Bevölkerung als Risiko-Gruppe zu definieren, diese zum Nachteil der restlichen Bevölkerung unter besonderen Schutz zu stellen. Bis heute wird auf dem Rücken vieler Gewerbetreibenden experimentiert wie es möglich ist, an Hand von Inzidenzzahlen das Virus zu berechnen. Die Folge-Schäden für Benachteiligte werden sich auch mit Geld, wenn es mal wie versprochen fließen sollte, nie mehr beheben lassen. MPK wo von Halma oder sonstige Spiele die dort stattfinden die Rede ist, im Anschluss ohne ein Ergebnis vor das Volk treten. Warum? Weil jeder MP/in seine eigene Berater und Virologen hat. Es gibt keinen gemeinsamen Weg aus der Pandemie, nur Aussperrungen der Gewerbetreibenden aus Ihren Geschäften. Warum wurde nicht längst eine Pandemie-Kommission gegründet, aus echten Experten, die mit einer Stimme an das Volk tritt. Womit haben wir das Verdient, so lange so schlecht regiert!!!

  8. 45.

    Ja, das ist in der Vergangenheit passiert, zu Zeiten, als überwiegend Masken mit einer relativ geringen Abscheideeffizienz verwendet wurden. Und natürlich wird man auch mit FFP2-Masken, die eine sehr hohe Abscheideeffizienz aufweisen, nicht jede einzelne Infektion und nicht jeden einzelnen Todesfall verhindern können, aber die Wirkung sollte doch gut genug sein, um wenigstens den normalen Schulbetrieb wieder aufnehmen zu können. Andere Länder sind, wie gesagt, gänzlich ohne Schulschließungen ausgekommen.

  9. 44.

    Vielleicht doch nochmal lesen. Die in der Analyse hochgerechneten durch Impfungen geretteten wären natürlich nicht in den paar Wochen gestorben, sondern irgendwann demnächst. Da z. B. Berlin das Impfen auf die Gruppe der bislang höchsten Fallsterblichkeit fokussiert hat, kann man nun hochrechnen das durch die relativ hohe Durchimpfung in dieser Gruppe auch ziemlich viele Leben gerettet wurden, die ohne Impfungen sehr wahrscheinlich in den nächsten Monaten/Jahren als Todesfall auf der Ausgangsseite gestanden hätten.
    Hätte man die Jugendlichen gesunden zuerst geimpft, hätte man auf Grund des geringen Risikos „nur“ im vielleicht 2stelligen Bereich gelegen und die Alten wären so weitergestorben wie bisher.

  10. 43.

    Da gibt es keine Regeln dazu und Frau Nonnemacher bildet als ehemals in Berlin praktizierende Ärztin eine rühmliche Ausnahme und Frau Merkel ist als Physikerin jedenfalls nicht so inkompetent, wie viele Kmmentarschreiber/innen

  11. 42.

    Warum ? Die Posse um die konsolidierte unverbindliche Bestellung von Impfstoff aus Brüssel wurde ja oft genug und zurecht kritisiert. Nun ist es so wie es ist, aber Gott sei Dank haben wir ja noch astrazenika. Da trifft es sich auch gut das nun ausschließlich AZ bei uns bis 64 Jahren verimpft wird. In anderen EU Ländern nur bis 55, weil darüber hinaus nach wie vor keine belastbaren Daten vorliegen. In der Konsequenz wird mRNA Impfstoff, sobald wieder verfügbar, vermutlich auch vorrangig an diese Länder verteilt. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren ...

  12. 41.

    Hallo RS,

    Wie kommen Sie denn darauf? In Manaus in Brasilien haben sich wohl binnen weniger Monate 75 Prozent der Bevölkerung angesteckt. https://science.sciencemag.org/content/371/6526/288 Und trotzdem stoppt die Infektionswelle nicht, wohl vielleicht auch weil es Mutationen gibt. https://www.spektrum.de/news/corona-pandemie-hatte-manaus-nicht-die-herdenimmunitaet-erreicht/1821164

    Dass die 85-Jährigen auf Jahre verschont bleiben, würden wir uns alle wünschen. Begründbar ist das allerdings nicht.

  13. 40.

    Liebe Isi,
    vielleicht könnte man es auch den Mitgliedern der Generationen 50+ selbst überlassen, zu entscheiden, welchem Risiko sie sich aussetzten wollen?
    Ich persönlich schätze mein Infektionssrisiko in meiner aktuellen Lebenssituation als eher gering ein. Und ein Sterberisiko von ca. 15 % im Falle einer Infektion - wenn man dem ungünstigsten der im Artikel erwähnten Modelle folgen will - nehme ich in Kauf, wenn dafür die Kinder, die ja schließlich in ein paar Jahren für meine - und vermutlich auch für Ihre - Rente aufkommen sollen, wieder normal zur Schule gehen dürfen.
    Und vielleicht sollte man auch mal den durch sämtliche Maßnahmen geretteten Lebensjahren die durch die Maßnahmen verlorenen gegenüberstellen - denn auch wenn sich die Höhe der maßnahmenbedingten Kollateralschäden vermutlich erst in ein paar Jahrzehnten feststellen lässt, sollte man diese doch nicht völlig außer Acht lassen.

  14. 39.

    Kurz und bündig wird Mo-So zwischen 9-19 Uhr geimpft.
    Damit erübrigt sich ihr Kommentar

  15. 38.

    Also wenn Sie den Artikel nicht lesen wollen, dann ist das ihr gutes Recht. Aber leider ist es dann auch etwas mühselig zu diskutieren bzw. überhaupt auf Ihre Kritik zu antworten. Stellen Sie sich mal vor, Sie würden das woanders so machen.

    "Ich hab nie dein Brot gegessen, aber du bist kein guter Bäcker"

    "Du verschneidest mir sicher die Haare, so wie du ausschaust."

    Einfach anzunehmen: So wäre es weitergelaufen, das ist doch das, was wir gemerkt haben von Sommer bis Winter, das ist ein rechter Trugschluss.

  16. 37.

    Sehr geehrter Herr Maier-Borst,

    leider muss auch ich feststellen, dass das ein weniger gut recherchierter Artikel ist.
    Alle Ihre Berechnungen zu Infizierten bzw. Verstorbenen basieren auf dem Erreichen einer Herdenimmunität ohne Impfungen. So gehen Sie beispielsweise davon aus, dass sich 80% der über 80-Jährigen bis zum Erreichen dieser Herdenimmunität mit dem Virus infizieren. Auf der Basis berechnen Sie dann die davon potenziell an Covid-19 Versterbenden.
    Das Erreichen der Herdenimmunität ohne Impfungen würde SEHR lange dauern, selbst ohne zusätzliche Hygienemaßnahmen. Dieser Zeitraum wird in Ihren Berechnungen komplett vernachlässigt. Bis ein heute sagen wir 85-Jähriger mit seiner (potenziell tödlichen) Corona-Infektion "an der Reihe" wäre, würden ggf. viele Jahre vergehen. Die Wahrscheinlichkeit wäre sehr hoch, dass der 85-Jährige den Zeitpunkt seiner Corona-Infektion gar nicht erlebt. Damit rettet ihm auch die jetzt erfolgte Impfung nicht das Leben.

  17. 36.

    Wenn die Daten wirklich stimmen sollten mit dem Impfen, dann stellt sich die Frage was ist den ei n Menschenleben, wert? Warum wurde nicht gleich mehr von Biotech Impfstoff geordert-zu teuer, Az Impfstoff - ausreichend
    für alle Mutationen?? Dafür Billigheimer?

  18. 35.

    Wird eigentlich an jedem Tag der Woche geimpft oder nur von MO-FR?
    Ich fürchte ja, daß am Wochenende nicht geimpft wird wiel der Personalrat, Gewerkschaften und andere Blockierer ohne Gehaltseinbußen dies verhindern, aber können wir uns das eigentlich gesundheitlich und wirtschaftlich leisten, 2 Tage pro Woche zu verschenken?
    Zwei Tage zusätzlich machen gegenüber einer 5 Tage Woche 40% zusätzliche Kapazität aus!

    Die vielen Wochen, die man so gewinnen könnte, könnten manchen kleinen Gewerbebetrieb und dessen Arbeitsplätze retten. Aber Gewerbetreibende sind RRG offenbar etwas fremd.

  19. 34.

    "Reichte es da nicht, die Generationen 50+ (der ich selbst auch angehöre)zum Selbst- und Fremdschutz mit FFP2- Masken auszustatten, statt sämtliche Altersgruppen derart zu beeinträchtigen?"

    nein, leider nicht

    Es würde aber "reichen", die Generation 50+ (also auch sie) komplett zu hause zu isolieren und erst wieder nach Durchimpfung raus zu lassen. Wollen sie das? Nein? Dann sind auch weiterhin die Maßnahmen notwendig bzw. müssen leider noch weiter verschärft werden.

  20. 33.

    Das Problem ist, dass Kinder eben auch andere anstecken können, selbst wenn sie selbst symptomfrei sind. Das haben wir ja mehrfach leider gesehen, dass die Infektionsketten durch die Altersgruppen wandern.

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