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Quelle: dpa/Sven Simon

Neue Version 2.0

Corona-Warn-App bekommt Check-in-Funktion und Impfpass

Check-In-Funktion, Digitaler Impfpass und Anzeige von Schnelltest-Ergebnissen: Die Corona-Warn-App des Bundes wird nach und nach um einige Funktionen erweitert. Anders als bei privaten Anbietern wie der Luca-App werden die Daten anonymisiert.

Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wird mit neuen Funktionen ausgebaut. So wird die neueste Version 2.0 der Smartphone-App, die spätestens am Mittwoch zum Download bereitstehen soll, um eine Check-in-Funktion erweitert. Damit sollen vor allem risikoreiche Begegnungen von Menschen in Innenräumen besser erfasst werden.

Zudem soll die App - noch vor den Sommerferien - ein digitales Impfzertifikat angezeigen können. Anwender könnten damit nachweisen, dass sie vollständig geimpft worden sind. Außerdem soll es möglich werden, dass die App auch die Ergebnisse von Schnelltests anzeigt.

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Nur Abstand registrieren genügt nicht

Mit der neuen Check-in-Funktion in Version 2.0 reagieren die App-Macher auf neue Erkenntnisse: Bislang registriert die App nur Personen, die sich für längere Zeit in einem Abstand von zwei Metern oder weniger befunden haben, als Risikokontakte. Untersuchungen hatten aber ergeben, dass dies nicht ausreicht.

In geschlossenen Räumen wie Geschäften, Gaststätten oder Gotteshäusern verbreiten sich die Aerosole auch über größere Entfernungen hinweg. Außerdem sind Luftpartikel, die von Infizierten ausgeatmet wurden, auch dann noch eine Zeit lang in einer gefährlichen Konzentration vorhanden, wenn die Person bereits den Raum verlassen hat. Diese Erkenntnisse werden nun in der neuen App-Version berücksichtigt.

Daten werden anonymisiert

Wer beispielsweise ein Geschäft oder Restaurant besucht, kann sich mit der App durch das Einscannen eines QR-Codes einchecken, ähnlich wie bei der privaten Luca-App. In der App kann man auch eine solche Grafik erstellen und ausdrucken, wenn man selbst ein Event veranstalten möchte. Dabei werden Ort der Veranstaltung, die zeitliche Dauer sowie der Event-Typ erfasst, nicht aber Namen und Telefonnummern der Besucher. Im Gegensatz zur Luca-App oder vergleichbaren Check-in-Anwendungen privater Anbieter werden die Kontakte also nur anonymisiert registriert.

Warnungen über gefährliche Begegnungen laufen bei der App des Bundes nicht über die Gesundheitsämter, sondern direkt als rote oder grüne Warnung über das System der Corona-Warn-App selbst. Anderes sieht es bei der Luca-App aus, mit der inzwischen diverse Gesundheitsämter vernetzt sind - auch in Berlin und Brandenburg.

Apps wie Luca, darfichrein.de, Recover oder eGuest sind vor allem dazu gedacht, die in den Bundesländern vorschriebene Erfassung von Personen in Restaurants, Geschäften oder bei Events digital umzusetzen. Dabei müssen die Besucher ihre kompletten Kontaktdaten abgeben. Solange die Infektionsschutzverordnungen der Bundesländer die Erfassung der persönlichen Daten vorschreiben, kann die Corona-Warn-App des Bundes diese Aufgabe nicht übernehmen.

Sendung: Fritz, 20.04.2021, 08:00 Uhr

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