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Audio: Inforadio | 05.06.2021 | S. Schöbel | Quelle: dpa-Symbolbild/Marijan Murat

Vermehrte Regelverstöße

Alle Corona-Teststellen in Berlin sollen überprüft werden

Kontrollen in mehreren Berliner Bezirken zeigten zuletzt: Manche Corona-Schnelltestanbieter weisen erhebliche Defizite auf. Jetzt reagiert der Senat: Alle Teststellen sollen überprüft werden - und das sind nicht wenige.

Alle rund 1.600 Corona-Teststellen in Berlin sollen überprüft werden. Darauf haben sich der Senat und die Bezirke geeinigt, wie die Gesundheitsverwaltung am Samstag dem rbb bestätigte. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" [tagesspiegel.de] berichtet.

Hintergrund sind zahlreiche Verstöße und Unregelmäßigkeiten in Teststellen. Bei Kontrollen in mehreren Bezirken wurden zuletzt wiederholt Defizite beim Testablauf festgestellt, zudem hielten Betreiber die Hygieneauflagen nicht ein oder es fehlten Informationen wie eine korrekte Telefonnummer der Teststelle. Gegen einige Betreiber wird inzwischen auch wegen des Verdachts auf Betrug ermittelt: Sie hatten offenbar mehr Tests abgerechnet als durchgeführt wurden.

Bezirke kündigen weitere Kontrollen an

"Abenteuerliche Zustände": Weitere Teststellen in Neukölln geschlossen

Mehrere Corona-Teststellen in Neukölln sind am Freitag erneut überprüft worden. Bezirksstadtrat Liecke war dabei und berichtet von besonders drastischen Regelverstößen. Auf einer Videoschalte haben sich derweil die Bezirke auf Kontrollen verständigt.

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) kündigte im Abgeordnetenhaus eine "Bereinigungsphase" bei den Testanbietern an. Die Kontrollen der Teststellen sollen nun in Zusammenarbeit mit den Bezirken und der Polizei durchgeführt werden.

Zudem sollen auf absehbare Zeit keine neuen Teststellen zertifiziert werden. Das bestätigte ein Sprecher der zuständigen Gesundheitsverwaltung auf Nachfrage des rbb. Berichte, wonach künftig die Gesundheitsämter neue Teststellen zertifizieren sollen, sind allerdings verfrüht: Aus Bezirkskreisen erfuhr der rbb, dass die Gesundheitsämter diese Aufgabe nicht übernehmen wollen.

Sendung: Inforadio, 05.06.2021, 10 Uhr

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