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Quelle: imago/Rolf Zöllner

Ohne Test kein Schlafplatz möglich

Berliner Kältehilfe gehen die Corona-Tests aus

Die Einrichtungen der Berliner Kältehilfe brauchen dringend Corona-Tests. Insbesondere kleinere Notübernachtungen aber auch Tagesstätten und Suppenküchen gehen nach Angaben des Diakonisches Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz die Test-Kits aus.

"Ohne Tests können sie die wohnungslosen Menschen nicht aufnehmen", sagte die Diakonie-Referentin für Wohnungslosenhilfe, Ina Zimmermann, am Freitag. Angesichts der in den kommenden Tagen erstmals in diesem Winter erwarteten Kälte mit Temperaturen unter null Grad sei die Situation für wohnungslose Menschen besonders gefährlich. "Wir müssen die Menschen doppelt schützen: vor Corona und vor dem Erfrieren."

Im Handel gebe es derzeit nur geringe Mengen an sehr teuren Tests. Auch die Diakonie erhalte derzeit keine Lieferungen, hieß es. Überdies blieben ältere ehrenamtlichen Helfer den Einrichtungen aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus fern. Das verschärfe die Situation zusätzlich.

Rund 60 Prozent der Kältehilfeeinrichtungen in Berlin werden von diakonischen Trägern betrieben. Dazu gehören Notunterkünfte, Suppenküchen und Tagesaufenthalte. Viele der Einrichtungen werden ehrenamtlich betrieben oder unterstützt.

Drogeriemärkte und Apotheken

In Berlin und Brandenburg werden Corona-Selbsttests knapp

Die Berliner Apothekerkammer warnt vor Engpässen bei Corona-Selbsttests, Drogeriemärkte stellen eine verstärkte Nachfrage fest. Auch in Brandenburg werden Testkits vielerorts knapp. In Testzentren ist die Lage entspannter.

Tests sind deutlich teurer geworden

Bereits am Mittwoch war bekanntgeworden, dass in Berlin überhaupt die Schnelltests knapp werden. Die Präsidentin der Apothekerkammer Berlin, Kerstin Kemmritz, sagte rbb|24, die vorübergehende Abschaffung der Bürgertests sowie die steigenden Inzidenzwerte hätten die Nachfrage angeheizt. Kemmritz warnte davor, dass sich die Versorgungslage weiter verschlechtert. Wenn eine weitere Verschärfung und Konzepte wie 2G+ notwendig würden, werde ein Vielfaches an Testkapazitäten und somit auch an Schnelltests benötigt.

Auch der Brandenburgische Apothekerverband bestätigte Antenne Brandenburg vom rbb am Donnerstag, dass vielerorts gar keine Test-Kits mehr für die Kunden zur Verfügung stünden. Der Landesvorsitzende Olaf Behrend sagte, die Nachfrage sei in die Höhe geschnellt, als die öffentlichen Testzentren geschlossen wurden. Derzeit könnten die Großhändler nicht mehr liefern und auch nicht abschätzen, wann sie wieder Ware bekommen. Seiner Kenntnis nach sei die Situation in Drogerien und dem Einzelhandel ähnlich, sagte Behrend. Er hoffe, dass sich die Lage bald wieder entspanne, da die Zentren seit vergangenem Samstag wieder offen sind.

Sendung: Inforadio, 26.11.2021, 18 Uhr

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