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Audio: Inforadio | 21.12.2021 | Hans-Joachim Vieweger | Quelle: dpa/Hoensch

Vor MPK am Dienstag

RKI empfiehlt "maximale Kontaktbeschränkungen" ab sofort

Vor dem Bund-Länder-Treffen am Nachmittag hat das RKI sofortige maximale Maßnahmen gegen die aufkommende Omikron-Welle gefordert. Darunter: Kontaktbeschränkungen, mehr Tempo beim Impfen und die Reduktion von Reisen.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat noch vor dem um 16 Uhr stattfindenden Treffen von Bund und Ländern am Dienstag unter anderem maximale Kontaktbeschränkungen gefordert. Diese wie auch weitere Maßnahmen sollten "sofort beginnen und bis zunächst Mitte Januar beibehalten" werden, heißt es in einem Strategiepapier [rki.de].

RKI will maximale Maßnahmen

Unter den aus Sicht des RKI notwendigen Maßnahmen finden sich auch "maximale infektionspräventive Maßnahmen", eine "maximale Geschwindigkeit bei der Impfung der Bevölkerung" und die Reduktion von Reisen auf das unbedingt Notwendige. Außerdem fordert das RKI eine intensive Begleitkommunikation zum Verständnis dieser Maßnahmen.

Der neue Expertenrat der Bundesregierung hatte angesichts der erwarteten "neuen Dimension" der Pandemie auch vorbeugenden Schutz für die kritische Infrastruktur gefordert. Gemeint sind unter anderem Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr und Strom- und Wasserversorgung.

Die Expertinnen und Experten rechnen mit großen Ausfällen in der berufstätigen Bevölkerung durch Corona-Infektionen, unter anderem weil sie unter Umständen auch vermehrt Kinder oder pflegebedürftige Personen betreuen müssen. Der Rat forderte ebenfalls zusätzliche Kontaktbeschränkungen.

Bund-Länder-Treffen am Dienstag

Strengere Kontaktbeschränkungen nach Weihnachten geplant

Die Omikron-Variante breitet sich in mehreren europäischen Ländern bereits rasant aus, in Deutschland erwarten Experten eine ähnliche Entwicklung. Bund und Länder planen deshalb laut eines Entwurfs strengere Kontaktbeschränkungen.

"Omikron verändert fast alles"

Auch die neue Berliner Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) plädiert dafür, alle Kontakte zu reduzieren. Sie hält die Omikron-Variante des Coronavirus für eine bisher nicht da gewesene Bedrohung, die neue Beschränkungen nötig mache: "Omikron verändert fast alles, was wir über die Pandemie bisher gehört haben", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag im Abgeordnetenhaus.

Wegen der "gravierenden Omikron-Ansteckungsrate" gehe es nicht wie bisher allein um die Sicherung der Gesundheitsversorgung. "Es wird darum gehen, die Funktionalität unseres täglichen Lebens aufrechtzuerhalten." Denn wenn sich zum Beispiel viele Beschäftigte der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) oder der Berliner Stadtreinigung (BSR) infizierten, sei das gemeinsame Leben aller bedroht.

Darum sei es gut, dass sich Bund und Länder noch am Dienstag über ein bundesweit einheitliches Vorgehen verständigen wollten. "Wir werden uns alle miteinander auf weitgehende Maßnahmen einstellen müssen, wahrscheinlich noch vor Weihnachten", so Gote.

Bund und Länder tagen ab 16 Uhr

Im Kampf gegen die Ausbreitung der Corona-Variante Omikron erwägen Bund und Länder, die am Dienstag ab 16 Uhr tagen, nach Weihnachten Kontaktbeschränkungen auch für geimpfte und genesene Personen. Ab dem 28. Dezember sollten private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt sein. Insbesondere Silvesterfeiern mit einer großen Anzahl von Personen seien in der gegenwärtigen Lage nicht zu verantworten.

Das steht in einer Beschlussvorlage, die dem ARD-Hauptstadtstudio und mehreren anderen Medien vorliegt. Das Papier soll die Grundlage der am Dienstag stattfindenden Konferenz der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten sowie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sein, noch ist es lediglich ein Entwurf. Bund und Länder hatten das Treffen wegen der rasanten Verbreitung der Omikron-Virusvariante kurzfristig vereinbart.

Sendung: Inforadio, 21.12.2021, 13:00 Uhr

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