Untersuchungen im Abwasser
Omikron hat Delta in Berlin längst abgelöst. Der Anteil der neuen Coronavirus-Variante in der Hauptstadt soll inzwischen bei 90 Prozent liegen. Was die Wissenschaft seit Wochen voraussagt, haben jetzt Abwasserproben aus Klärwerken bestätigt.
Der Anteil der Coronavirus-Variante Omikron liegt in Berlin mittlerweile bei 90 Prozent. Dies ergaben vom Labor der Berliner Wasserbetriebe geleitete Abwasser-Analysen des Max-Delbrück-Centrums. Demnach habe sich der Anteil von Omikron in Abwasserproben aus den Klärwerken innerhalb eines Monats von fünf auf 90 Prozent erhöht.
Wer sich mit Corona ansteckt, scheide das Erbgut der Viren unweigerlich aus - unabhängig davon, ob Symptome da sind oder nicht, so die Forscher. Im Stuhlgang infizierter Menschen sei die RNA von SARS-CoV-2 ebenfalls zu finden - und damit auch in der Kläranlage. Das Labor der Berliner Wasserbetriebe untersucht seit Juli 2021 regelmäßig und aus eigenen Mitteln an mehreren Stellen das Abwassernetz auf SARS-CoV-2.
Wissenschaftler sehen in der Methode die Möglichkeit, früher als bislang neue Virusmutationen zu erkennen. Dazu müsste aber die Suche noch verfeinert werden.
Derzeit sei die Abwasseruntersuchung in Deutschland noch nicht als Teil eines Corona-Frühwarnsystems etabliert, heißt es in der Presseerklärung. Doch gebe es Überlegungen seitens der Politik, ein bundesweites Monitoring-Programm aufzulegen, das mit EU-Geldern gefördert werden solle.
Dazu solle es am 19. Januar eine Anhörung im Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses geben - mit den Wasserbetrieben und Daten aus dem Max-Delbrück-Centrum.
Sendung: Fritz, 13.01.2022, 16:30 Uhr
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