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Quelle: dpa/Sven Simon

Ab 18 Jahren

Stiko spricht sich für Impfung mit Novavax-Vakzin aus

Mit dem Präparat "Nuvaxovid" steht für Erwachsene bald ein neuer Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung. Anders als bei Biontech und Moderna handelt es sich bei dem Vakzin des US-Herstellers Novavax um einen Proteinimpfstoff.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat sich am Donnerstag für den Einsatz des Corona-Impfstoffs von Novavax für Menschen ab 18 Jahren ausgesprochen.

Der Proteinimpfstoff solle zur Grundimmunisierung mit zwei Dosen im Abstand von mindestens drei Wochen eingesetzt werden, teilte das Expertengremium am Donnerstag mit. Der Impfstoff sei Studien zufolge mit einem Infektionsschutz von etwa 90 Prozent hochwirksam. Für Schwangere und Stillende werde der Impfstoff aktuell jedoch nicht empfohlen.

Verfügbar in Deutschland ab 21. Februar

Der Beschlussentwurf sei bereits zur Abstimmung an die Fachkreise und die Länder gegangen, daher seien Änderungen noch möglich.

Das Novavax-Vakzin, das in Deutschland ab dem 21. Februar verfügbar sein soll, könne zu ähnlich ausgeprägten Impfreaktionen führen wie die anderen zugelassenen Vakzine gegen das Coronavirus. "Die Zulassungsstudien ergaben keine Sicherheitsbedenken hinsichtlich schwerer unerwünschter Wirkungen nach Impfung", schreibt die Stiko. Die Datenlage zu Nuvaxovid sei aber noch begrenzt.

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Anders als mRNA-Impfstoffe

Bei dem Präparat "Nuvaxovid" des US-Herstellers, das seit Ende Dezember in der EU zugelassen ist, handelt es sich um einen Proteinimpfstoff mit einem Wirkverstärker. Es ist also weder ein mRNA-Impfstoff wie die Präparate von Biontech und Moderna noch ein Vektor-Impfstoff wie die von Astrazeneca und Johnson&Johnson.

"Nuvaxovid" enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-Cov-2 bestehen. Sie sollen dafür sorgen, dass der Körper selbst die Produktion von Antikörpern und T-Zellen gegen das Virus ankurbelt. In den Zulassungsstudien habe der Impfstoff "eine mit den mRNA-Impfstoffen vergleichbare Wirksamkeit" gezeigt, erklärte die Stiko. Zur klinischen Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante könnten aber noch keine Aussagen getroffen werden.

Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und Mitglied im Management-Board der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA), sagte dem rbb kürzlich, dass der Unterschied zwischen dem Impfstoff von Novavax und den mRNA-Vakzinen etwa von Biontech/Pfizer besonders in ihrer proteinbasierten Zusammensetzung liege, ähnlich dem einer Grippeimpfung. Das könne laut Ludwig dazu führen, dass sich einige Impfskeptiker nun umentscheiden.

Anders als beispielsweise der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer lässt sich das Novavax-Vakzin zudem bei Kühlschranktemperatur lagern. Das erleichtert die Logistik und macht das Mittel auch für ärmere Länder interessant.

Sendung: Inforadio, 03.02.2022, 10:40 Uhr

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