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Quelle: imago | Simone Kuhlmey

Fast ein Monat nach dem Lkw-Anschlag

Noch elf Opfer im Krankenhaus

Am Donnerstag ist es einen Monat her, dass der Attentäter Anis Amri mit einem Lkw in den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin-Charlottenburg raste - und noch immer liegen elf Patienten in Berliner Krankenhäusern. Acht von ihnen sind schwerverletzt. Das teilte die Sprecherin des Berliner Senats, Claudia Sünder, am Mittwoch dem rbb mit. 45 Patienten konnten das Krankenhaus inzwischen verlassen.

Bei dem Anschlag am 19. Dezember waren zwölf Menschen getötet worden. Das Bundeskriminalamt hatte wenige Tage nach dem Anschlag mitgeteilt, dass unter den Toten sieben Deutsche sowie Menschen mit tschechischer, ukrainischer, italienischer, israelischer sowie polnischer Staatsangehörigkeit seien. Umgekommen waren auch ein 32 Jahre alter Mann aus Brandenburg an der Havel und eine 53-jährige Frau aus dem Landkreis Dahme-Spreewald.

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Berliner Krisendienst berät kostenfrei

Seit dem Anschlag haben mehr als 130 Menschen Hilfe beim Berliner Krisendienst gesucht. Darunter seien Angehörige und Freude der Opfer sowie Besucher des Weihnachtsmarktes an jenem Abend, teilte der Berliner Krisendienst am Mittwoch mit. Es hätten sich aber auch Menschen mit früheren traumatischen Erlebnissen gemeldet, bei denen der Anschlag nun erneut für Probleme sorgte. Belastungen könnten auch noch Wochen nach einem Ereignis auftreten, hieß es - Betroffene könnten sich weiterhin melden.

Der Krisendienst hat in Berlin neun Standorte. Eine Voranmeldung ist nicht nötig, die Beratung ist kostenlos und kann anonym ablaufen. Den meisten Betroffenen werde es auch dank der Unterstützung ihres Umfelds gelingen, die Erlebnisse zu verarbeiten, erklärte der Leiter der Einrichtung, Jens Gräbener. "Irgendwann steigt aber die Erwartung, wieder funktionieren zu müssen. Dies gelingt nicht jedem, da Extremerfahrungen sehr unterschiedlich verarbeitet werden."

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