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Audio: rbb24 Inforadio | 07.09.2022 | Dietmar Woidke | Quelle: dpa/Frank Hammerschmidt

Entscheidung der Bundesregierung

Woidke hält Abschaltung von Atomkraftwerken für falsch

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hält die Entscheidung der Bundesregierung, am Atomausstieg festzuhalten, für verantwortungslos.

Damit würden Stromerzeugungskapazitäten abgeschaltet, die man dringend benötige, um günstigen Strom zu erzeugen, sagte Woidke am Mittwoch am Rande des Landkreistages in Neuhardenberg dem rbb.

Bundesweites Treffen in Neuhardenberg

Woidke spricht sich für Atomkraft aus - Landkreistag fordert Fracking

Brandenburgs Ministerpräsident spricht sich in Märkisch-Oderland für die Beibehaltung von bestehenden Kraftwerken zur Energiegewinnung aus. Das sei wegen anhaltend steigender Energiepreise geboten, so der SPD-Politiker.

Woidke: Alles hochfahren, was möglich ist

Man müsse alles hochfahren, was möglich sei. Dazu gehörten auch die Kohlekraftwerke. In Jänschwalde (Spree-Neiße) würden zum 1. Oktober zwei Blöcke zusätzlich Strom produzieren. Jede Kapazität, die in dieser Energiekrise zusätzlich vom Netz gehe, werde dafür sorgen, dass der Strompreis weiter steige. "Das halte ich für verantwortungslos", sagte Woidke.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) lehnt eine generelle Laufzeitverlängerung ab. Lediglich zwei der drei letzten Meiler sollen bis Mitte April als Notreserve genutzt werden, um etwaige Versorgungsengpässe zu überbrücken.

Streit auch in der Ampel-Koalition

Damit werde am Atomausstieg Ende 2022 im Grundsatz festgehalten, die beiden Anlagen könnten bis Mitte April 2023 aber "wieder oder weiter genutzt werden, wenn die Situation es gebietet", hatte Habeck am Montag mitgeteilt. Teils heftige Kritik daran kommt auch aus Union und FDP.

So forderte FDP-Chef Christian Lindner in der "Süddeutschen Zeitung" zum Beispiel einen Weiterbetrieb der drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke "bis mindestens in das Jahr 2024 hinein". Er begründete dies auch mit einem möglichen Beitrag zu einer Senkung der Strompreise.

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Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 07.09.22, 19:30 Uhr

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