Personalmangel
Das Sozialamt in Berlin-Neukölln ist ab Montag wegen Personalmangels für zwei Wochen geschlossen. Bis auf Weiteres ist kein regulärer Publikumsverkehr möglich, wie es auf der Internetseite des Bezirksamts heißt. Anliegen könnten aber per Telefon, Post, E-Mail oder Fax bearbeitet werden.
Zudem gibt es während der Schließung eine Notsprechstunde für akut Bedürftige: Laut Aushang am Sozialamt in Neukölln können von Dienstag bis Donnerstag zwischen 9 und 12 Uhr Mittellose und Obdachlose die Behörde aufsuchen.
Die Schließung wurde vor rund zwei Wochen angekündigt. Problematisch ist demnach vor allem ein Bearbeitungsstau: Zu den vielen Anträgen von Geflüchteten kämen nun noch Menschen, die Zuschüsse zu ihren Energiekosten beantragen. Die Bearbeitung solcher Anträge sei zwar nicht schwer, aber in der Masse kaum zu bewältigen, sagte eine Mitarbeiterin des Sozialamtes dem rbb.
Auch andere Bezirke klagen über Personalmangel in den Sozialämtern. Aus Reinickendorf hieß es am Montag auf rbb-Anfrage, man müsse ebenfalls in dieser Woche für den Publikumsverkehr schließen, da die Überlastung "immens" sei. Das liege "an immer neuen Gesetzesvorgaben, steigenden Geflüchtetenzahlen und dem Corona-Krankenstand." Man brauche zehn Stellen mehr, hieß es aus dem Sozialamt des Bezirks.
Das Sozialamt des Bezirks Tempelhof-Schöneberg teilte dem rbb mit, man sei "am Limit". Eine Person arbeite für drei, nur so könne man die Lage bewältigen. Man könne ad hoc 50 Stellen besetzen, finde aber niemanden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 14.11.22, 7:40 Uhr
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